Nun geht es an ein entscheidendes Kapitel: Der Finanzplan im Businessplan ist quasi das Herzstück des Dokuments. Der Gründer gibt hier detailliert wieder, welche finanziellen Mittel er benötigt und welche Finanzierungsformen er dabei anstrebt. Dabei sollte für die Investoren deutlich werden, welche Art der Beteiligung für sie vorgesehen ist.
Der Finanzplan gliedert sich idealerweise in Investitionsplan, Finanzierungsplan, Umsatzplanung, Rentabilitätsvorschau und Liquiditätsplanung. verwenden Sie für Ihre Kalkulationen am besten eine Excel-Tabelle. Das Programm verleiht der Aufstellung nicht nur eine gewisse Übersichtlichkeit, sondern spart dank hilfreicher Formeln auch Zeit und reduziert die Fehlerquote.
Wichtig: Der Finanzplan umfasst die ersten drei Jahre ab Gründung und wird im Idealfall monatsweise aufgeschlüsselt.
Um einen nachhaltigen Finanzplan aufzusetzen, dürfen Sie Ihren Eigenbedarf als Unternehmer nicht vergessen. Ihre eigenen Lohnkosten sowie Sozialabgaben sollten von Anfang an in die Finanzplanung mit einfließen.
Im Investitionsplan geht es um die initialen Kosten, die entstehen, um das Geschäft anlaufen zu lassen. Dazu zählen einmalige Einkäufe wie etwa die Anschaffung der Büro- oder Ladenausstattung, Werbungskosten und Kosten für die Gründung selbst (Notarkosten, Genehmigungen, etc.).
Wenn Sie jetzt schon wissen, dass Sie für Ihr Business Mitarbeiter benötigen, nehmen Sie die Personalkosten gleich mit in den Investitionsplan auf.
Legen Sie den Investitionsplan ruhig etwas großzügiger an. Denn wer die anfallenden Kosten unterschätzt, kommt schnell in Liquiditätsprobleme. Und die können für junge Unternehmen ein vorzeitiges Aus bedeuten.
Der Finanzierungsplan beschreibt, wie viel Eigenkapital und Fremdkapital benötigt werden. Schlüsseln Sie detailliert auf, ob Sie beispielsweise die Mittel für die Büroeinrichtung selbst aufbringen können und für welche Maßnahmen Sie einen Kredit benötigen.
Beantworten Sie zudem folgende Fragen: Wie hoch muss der Kredit ausfallen? Ab wann steht er Ihnen zur Verfügung? Wann generieren Sie erste eigene Einnahmen? Gestalten Sie den Finanzierungsplan lückenlos! Widersprüche in der Finanzierungsplanung schrecken Investoren ab!
Wie rentabel ist Ihre Geschäftsidee? Diese Frage wird spätestens in der Rentabilitätsvorschau beantwortet. Dem prognostizierten Umsatz stellen Sie hier die zu erwartenden Kosten für die ersten drei Geschäftsjahre gegenüber. Die Aufstellung erfolgt für jeden Monat einzeln.
Hier kommt es auf eine realistische Einschätzung an. Ab dem ersten Monat Gewinne einzufahren, dürfte für die wenigsten Investoren glaubwürdig erscheinen. Und tatsächlich verzeichnen viele Gründer im ersten Jahr oder in den ersten beiden Jahren Verluste und schreiben rote Zahlen. Wichtig ist, dass der Gewinn in einem überschaubaren Zeitraum den Verlust aus der Startphase übersteigt.
In diesem Teil des Finanzplans im Businessplan stellt der Gründer den geplanten Einnahmen die zu erwartenden Zahlungen gegenüber. Auf der Habenseite werden Eigenkapital, Umsätze und Kredite verbucht. Die Ausgaben müssen in der Regel auf Basis von Branchenberichten und persönlichen Erfahrungen sowie mit Unterstützung von erfahrenen Gründercoachs recherchiert und kalkuliert werden.
Der Liquiditätsplan sollte grundsätzlich pessimistisch kalkuliert werden, da Umsätze und die Bewilligung von Krediten nur geschätzt werden können. Wer jedoch konservativ plant, kann mögliche Liquiditätsengpässe rechtzeitig abwenden. Zum Beispiel, indem er über verlängerte Zahlungsziele mit Lieferanten verhandelt, rechtzeitig Neukunden akquiriert oder nicht benötigtes Inventar liquidiert.
Selbstverständlich sollte auch das naheliegendste Mittel für die Bewahrung der Liquidität nicht außer Acht gelassen werden: Rücklagen bilden. Häufig werden Rechnungen von Kunden zu spät beglichen, sodass es immer wieder zu finanziellen Durststrecken kommen kann. Wer für diese nicht vorsorgt, scheitert häufig in den ersten Gründungsjahren.
Damit Sie überzeugend Ihren Finanzplan formulieren, stehen Ihnen unsere zertifizierten Berater zur Verfügung. In unserem Gründercoaching werden Sie von ihnen professionell unterstützt. Gern nehmen wir auch eine fachkundige Stellungnahme zu Ihrer Geschäftsidee vor!
Im nächsten Beitrag dieser Serie gehen wir auf den Finanzplan ein, der in Ihrem Businessplan verankert sein sollte. In den voran gegangenen Beiträgen hatten wir bereits folgende Themen beleuchtet:
Weitere Informationen zur Existenzgründung erhalten Sie im Rahmen einer individuellen Existenzgründerberatung der EWU Dr. Wallberg & Partner GmbH.