Der Weg in die Selbstständigkeit verlangt emotionale Stärke. Er ist zuweilen nervenaufreibend und voller Herausforderungen.
Einige Menschen können mit Stresssituation besser umgehen als andere. Das liegt an einer hohen Resilienz – einer hohen psychischen Widerstandskraft. Wir verraten Ihnen, wie Sie diese trainieren, um den stressigen Gründeralltag besser zu bewältigen. Und folglich mehr Stärke für Ihre Selbstständigkeit zu erlangen.
Der Fachbegriff für psychische Widerstandskraft, Resilienz, stammt eigentlich aus der Materialforschung. Er beschreibt die Fähigkeit eines Stoffes, nach starker Verformung wieder in seinen Urzustand zurückzukehren. Auf die menschliche Psyche übertragen, bedeutet das, dass Menschen mit hoher Resilienz besser mit Krisensituationen umgehen können und nach Rückschlägen schneller wieder zur ursprünglichen Tagesform zurückfinden.
Die Resilienz wird nach aktuellem Kenntnisstand der Wissenschaft von vielen Faktoren beeinflusst. Zum einen spielt die genetische Disposition eine Rolle. Zum anderen spielen aber auch Erfahrungen aus der Kindheit, beispielsweise das Vorhandensein von Bezugspersonen, eine Rolle.
Zudem ist Resilienz situationsbedingt: Ein junger IT-Techniker geht mitunter viel lockerer mit der Einführung einer neuen Software um als ein älterer Team-Kollege, weil dies sein Steckenpferd ist. Letzterer wiederum hat aufgrund seiner Lebenserfahrung weniger Probleme damit, zwischenmenschliche Spannungen im Betrieb zu verarbeiten. Dieses Beispiel zeigt, dass sich die psychische Widerstandskraft ein Leben lang entwickelt. Wir haben somit Einfluss darauf, wie stark uns Stresssituation belasten. Anhand ausgewählter Kniffe lässt sich Resilienz sogar trainieren.
Grundsätzlich sollten Sie als Gründer einen kritischen Blick auf Ihre Verhaltensmuster und Denkmuster richten. Wie haben Sie sich bisher in Stresssituationen verhalten? Wurden Sie von Problemen überrascht? Oder zählt zu einer Ihrer Stärken, dass sie Sie sie vorausgesehen haben? Inwiefern stimmt Ihre Selbstwahrnehmung mit der Fremdwahrnehmung überein? Bitten Sie doch einfach einmal Freunde oder Verwandte um eine ehrliche, gegebenenfalls auch anonyme, Einschätzung Ihrer Stärken und Schwächen.
Mit diesem Kompass können Sie sich für den Stress der Selbstständigkeit entsprechend wappnen:
Rückschläge und negative Erfahrungen gehören zu jeder Selbstständigkeit dazu. Wichtig ist, dass Sie sich von ihnen nicht entmutigen lassen. Lernen Sie aus Fehlern und schwierigen Situationen, um diese künftig zu vermeiden oder aber konstruktiver zu lösen.
Lassen Sie sich von unvorhergesehenen Situationen nicht aus der Fassung bringen. Es ist für jeden frustrierend, wenn Dinge nicht so laufen, wie sie sollten. Akzeptieren Sie, dass Sie Geschehenes nicht rückgängig machen können. Suchen Sie stattdessen aktiv nach Lösungen. Joggen, Schwimmen oder Yoga helfen Ihnen dabei, die Balance zwischen beruflichem Stress und körperlicher Ausarbeitung zu gewinnen. Vielen kommen dabei die besten Ideen.
Dass Sie als Selbstständiger gut vernetzt sein müssen, versteht sich von selbst. Achten Sie jedoch ebenso darauf, auch zu Ihrem unmittelbaren Arbeitsumfeld eine gute Beziehung aufzubauen. Begegnen Sie Ihren Angestellten und Führungskollegen auf Augenhöhe. Das stärkt nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihre Kollegen und fördert ein produktives Arbeitsumfeld.
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Wer ein konkretes Ziel vor Augen hat, arbeitet selbstbestimmt und effektiv. Sie vermeiden auf diese Weise auch das Gefühl der Hilflosigkeit und entwickeln viel selbstständiger Lösungsalternativen, wenn der ursprünglich eingeschlagene Weg in eine Sackgasse führt.
Die wohl wichtigste Übung zur Stressbewältigung ist, die Signale Ihres Körpers wahrzunehmen und zu akzeptieren. Stärke in Ihrer Selbstständigkeit beweisen Sie, indem Sie lernen, Ihre Grenzen zu erkennen. Nutzen Sie dieses Wissen, um Ihre Leistungsfähigkeit realistisch einzuschätzen. Wer Stärken und Schwächen erkennt, weiß, welche Aufgaben er am besten selbstständig meistern kann und welche er delegieren sollte. Auf diese Weise vermeiden Sie Misserfolge und treten den Herausforderungen der Selbstständigkeit gelassener gegenüber.
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