Anzahl der digi­talen Gründer nimmt zu

Digitale Gründer im aufstrebenden Kurs.
KfW Research zeigt: Die Anzahl der digitalen Gründer nimmt zu.

Laut KfW Research steigt die aktu­elle Zahl der digi­talen Gründer. Die Gründungen finden jedoch nicht aus Not oder Arbeitsplatzmangel statt, son­dern weil immer mehr Gründer sie als Chance wahr­nehmen, sich selbst zu ver­wirk­li­chen. Im Jahr 2015 sind die Existenzgründungen mit 763.000 um 17 Prozent zum Vorjahr zurück­ge­gangen. Die KfW Research stellt aller­dings einen deut­li­chen Anstieg beim Anteil der digi­talen Gründer fest. Ihr Anteil liegt laut einer aktu­ellen Untersuchung bei 166.000, eine Steigerung von 6 Prozent zum Vorjahr.

Vom Absolvent zum digi­talen Gründer

Der durch­schnitt­liche Gründer ist männ­lich, zwi­schen 18 und 30 Jahren jung und hat einen Universitätsabschluss. Er ist vor­wie­gend umsatz­ori­en­tiert, indem er seine Idee zunächst umsetzt und erwei­tert.

Nicht ver­nach­läs­sigen darf man die Reihen der Gründerinnen. Ihre Erwerbsbeteiligung ist seit 2009 auf einem Anteil von ca. 40 Prozent gestiegen.

Die meisten Gründer lassen sich in Berlin nieder, denn Berlin ist nicht nur die Bundeshauptstadt, son­dern auch die Hauptstadt der Existenzgründungen. Seit 2012 liegen die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen auf den ersten Plätzen der Gründungstätigkeiten in Deutschland. Die öst­li­chen Bundesländer belegen als eher unat­trak­tive Standorte die letzten Plätze.

Infografik über digitale Gründer

Innovative Gründer durch digi­tale Technologien

„Digitale Gründer sind dop­pelt so oft inno­vativ wie nicht-digitale. Sie sind stärker als andere Gründer auf ‚Neues‘ fokus­siert. Darin liegt eine große Wirkungskraft auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Entwicklung der Volkswirtschaft“, so der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Jörg Zeuner. Diese Gründergruppe forscht mehr und ist inno­va­tiver, weil man ihre Angebote nur mit digi­talen Technologien nutzen kann. 19 Prozent der inno­va­tiven digi­talen Gründer stehen 10 Prozent der nicht-digitalen Gründer gegen­über. Das ist auch in den Marktausrichtungen der Unternehmen zu sehen.

Infografik zu Absatzmärkten der digitalen Gründern

Nicht-digitale Gründer kon­zen­trieren sich stärker auf den regio­nalen Markt, indessen sich die technisch-innovativen Gründer auf die DACH-Länder und den Weltmarkt kon­zen­trieren.

Die Tätigkeiten der digi­talen Gründer kon­zen­triert sich auf den Dienstleistungsbereich. Mit 70 von 100 Gründern bilden sie die größte Gruppe, im Bereich des pro­du­zie­renden Gewerbes sind 20 pro­duktiv und nur 10 im Handel.

Gemeinsame Sorgen bei allen Existenzgründungen

Auch wenn sich digi­tale und nicht-digitale Existenzgründer von ihren Unternehmensbildern unter­scheiden, so teilen sie sich die glei­chen Sorgen.

Das größte Problem bildet die Bürokratie. Rund 33 Prozent fürchten Papierkram und Behördengänge und schei­tern auch oft­mals an diesem Prozess. Mit der Angst der fami­liären Belastung kämpfen 27 Prozent der Gründer, wobei deut­lich wird, dass für Gründer das Privatleben ent­schei­dend zur Existenzgründung bei­trägt. Deutliche Unterschiede stellt man bei den Themen Kundenzugang, Geschäftsidee, Teampartner und Lieferanten fest. Nicht-digitale Gründer sorgen sich bei diesen Punkten weitaus mehr als ihre digi­talen Gründer-Kollegen.

Rund 15 Prozent aller Gründer sehen ihre Finanzierung als kri­tisch an. Etwa jeder Zehnte gilt als Karenzgründer, besitzt also eigenes Sachkapital, bei den digi­talen Gründern ist es jeder Dritte. Besonders bei der Finanzierung setzen digi­tale Gründer zumeist auf die externe Finanzmittelgeber. Durchschnittlich beträgt der mitt­lere Finanzeinsatz 15.800 Euro.

Kleiner Ausblick 2016 der Existenzgründungen

Durch den Trend der Neugründungen vor­he­riger Jahre (2013: 6,8 Prozent; 2014: 6,1 Prozent; 2015: 5,4 Prozent) kann man für 2016 von einer sin­kenden Zahl neuer Existenzgründungen aus­gehen. Dennoch wird die Zahl der inno­va­tiven Unternehmen mit der sich stetig wei­ter­ent­wi­ckelnden digi­talen Welt wei­terhin steigen. Da der Bericht der KfW Research stets mit einer Verzögerung ver­öf­fent­licht wird, liegen aktuell nur die Zahlen für 2015 vor. Sobald die Ergebnisse für 2016 bereit­stehen, werden wir diese eben­falls auf diesem Blog ver­öf­fent­li­chen.

Digitale Gründer: Wir beraten Sie

Möchten auch Sie ein digi­tales Unternehmen auf­bauen, beraten wir Sie aus­führ­lich im Rahmen unserer Gründerberatung.