Bewerbungsgespräche können in lockerer Runde bei einer Tasse Kaffee oder sehr förmlich vor der kompletten Geschäftsleitung geführt werden. So oder so stellen die Interviewer hin und wieder Fragen, um den Bewerber aufs Glatteis zu führen oder persönliche Details zu erfahren. Die Karriere-Expertin Liz Ryan gibt nun Tipps, wie Sie auf fiese Fragen im Vorstellungsgespräch am besten kontern.
Liz Ryan ist Autorin des Buches “Reinvention Roadmap”, in dem Sie beschreibt, wie Jobsuchende bei ihrer Bewerbung neue Wege gehen sollten, um sich den aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt anzupassen. In einem Beitrag auf forbes.com hat sie clevere Antworten auf heikle Fragen zusammengefasst. Um sich für trickreiche Fragen entsprechend zu wappnen, helfen auch individuelle Bewerbungscoachings, in denen Interview-Situationen gezielt geübt werden, um ein souveränes Auftreten zu trainieren.
Hier nun eine Auswahl der besonders fiesen Fragen, die Ihnen im Vorstellungsgespräch begegnen könnten – und Vorschläge, diese clever zu beantworten.
Diese Frage zielt auf Ihr Selbstbewusstsein ab. Wirklich selbstbewusste Menschen prahlen jedoch nicht gern mit ihrem Wissen und Können. Wie sieht also eine angemessene Antwort auf diese trickreiche Frage aus? Liz Ryan rät dazu, die Frage geschickt zu umschiffen. “Die eine Sache, von der ich weiß, dass ich darin besser bin als jeder andere, ist ich selbst zu sein.” Diese Aussage gilt es dann mit persönlichen Leidenschaften und gern auch mit – gut ausgewählten – Hobbys zu untermauern. Etwa, dass man sich mit besonders viel Hingabe dem Thema Webdesign widmet und eine ähnlich große Leidenschaft für das Gitarre spielen oder Kochen hegt.
Diese Frage ist sehr persönlich und daher besonders fies. Liz Ryan warnt hier eindringlich davor, private Details preiszugeben oder sich gar als notorischer Fettnäpfchen-Treter zu outen. Am besten beantworten Sie die Frage mit einem relativ harmlosen Beispiel aus Ihrem bisherigen Berufsleben. Etwa, dass Sie im letzten Jahr eine Agentur beauftragt haben, die dem Unternehmen zwar kaum Erfolgserlebnisse gebracht, dafür viel Geld gekostet hat. An solche Aussagen sollten Sie unbedingt Ihr persönliches Learning anknüpfen: “Ich habe viel gelernt! Nun kenne ich die richtigen Fragen, die man stellen muss.”
Wie unterstützen Sie gern! In unserem Training erarbeiten Sie gemeinsam mit einem professionellen Bewerbungscoach Ihrer Wahl schlüssige Antworten auf alle möglichen Fragen.
Diese Frage kann schnell zur Fangfrage werden. Wenn Sie Ihren Traumberuf mit fachlichen Details beschreiben, die nicht auf die aktuell ausgeschriebene Stelle passen, kann das entweder uninformiert wirken oder sie disqualifizieren sich aufgrund falscher Erwartungen.
Beziehen Sie sich daher lieber auf die sogenannten Softskills und betonen Sie beispielsweise, dass Sie in Ihrem Traumjob in einem eingespielten Team mit qualifizierten Kollegen arbeiten und mit Ihrer persönlichen Arbeit zum Unternehmenserfolg beitragen.
Auch diese Frage ist sehr persönlich und daher eigentlich ungeeignet für ein Bewerbungsgespräch. Dennoch wird sie hin und wieder gestellt. Antworten Sie daher nur kurz auf diese Frage und gehen Sie beispielsweise darauf ein, dass der Schritt vom Studium ins Berufsleben besonders prägend war oder auch der Tag Ihrer Hochzeit. Sie sollten in jedem Fall positive Ereignisse anführen.
Im Grunde ist diese Frage eine Peinlichkeit für das Unternehmen. Wenn hier tatsächlich nur 20 Prozent der Mitarbeiter ihren Job richtig machen, läuft im Unternehmen etwas falsch. Laut Liz Ryan sollten Sie geschickt kontern. Sie könnten zum Beispiel antworten, dass Sie sich bisher mehr auf Ihre eigene Arbeit als auf die Ihrer Kollegen konzentriert haben. Bisher hätten Sie jedoch die Erfahrung gemacht, dass man sich gegenseitig unterstützt, wenn einer in Verzug gerät, um gemeinsam die vereinbarten Termine und Deadlines einzuhalten. “Und ich erwarte die gleiche Situation hier in meinem neuen Team”.
Wenn Sie bemerken, dass zu viele fiese Fragen im Vorstellungsgespräch gestellt werden, ist es eine Überlegung wert, das Gespräch abzubrechen. Zumindest sollten Sie sich vor Augen führen, dass höchstwahrscheinlich auch im Arbeitsalltag persönliche Grenzen überschritten werden, wenn dies bereits beim Vorstellungsgespräch der Fall ist.
Beim individuellen Training zum Vorstellungsgespräch gehen wir auf praxisnahe Situationen im Jobinterview ein.