DIN SPEC 91354: Standards für Startups in Planung

DIN SPEC 91354: Kann ein Leitfaden nach DIN-Norm den Schritt in die Selbstständigkeit stärken?

In der Gründer-Szene ertönt Empörung: Das Deutsche Institut für Normung (DIN) plant die Standardisierung für Startups. Demnach sollen sich Gründer künftig zer­ti­fi­zieren lassen können – ähn­lich der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001.

Die Spezifikation DIN SPEC 91354 hat sich zum Ziel gesetzt, die Überlebenswahrscheinlichkeit von Startups zu erhöhen. Immerhin schei­tern mehr als 80 % aller Neugründungen inner­halb der ersten drei Jahre. Doch kann ein Leitfaden nach DIN-Norm den Schritt in die Selbstständigkeit stärken?

Was ist eine DIN-Norm?

Als DIN-Norm wird die unter Leitung eines Arbeitsausschusses im Deutschen Institut für Normung erar­bei­teter frei­wil­liger Standard, in dem mate­ri­elle und imma­te­ri­elle Angelegenheiten ver­ein­heit­licht sind, ver­standen. DIN-Normen werden zumeist auf Initiative inter­es­sierter Kreise ange­stoßen. Anregungen erfolgen in der Regel durch die deut­sche Wirtschaft. Voraussetzung ist, dass eine Übereinstimmung über die zu ver­ab­schie­dende Normung unter allen Beteiligten her­ge­stellt wird.

Startups: Ist Regelbruch nicht die Regel?

Startup-Gründer sind nicht gerade dafür bekannt, die Norm ein­zu­halten. Immerhin bestehen inno­va­tive Geschäftsmodelle zum Teil aus Grenzüberschreitungen. Auf Grundlage der soge­nannten DIN SPEC 91354 soll das Gründen stan­dar­di­siert werden.

Den Anstoß dafür gab ein Konsortium aus Wissenschaftlern, Beratern und Unternehmen. Bekannt ist, dass erste Gespräche zwi­schen dem Deutschen Institut für Normung und dem Wirtschaftsministerium statt­ge­funden haben. Das Konsortium will mit der Initiative nach eigenen Angaben die hohen Ausfallquoten von Neugründungen senken, da sie spe­ziell Insolvenzen ver­hin­dere.

Gründer sollen laut DIN SPEC 91354 – „Start-ups – Leitfaden für technologie- und wis­sens­ba­sierte Gründungen“ – zen­trale Fragen nach einem vor­ge­ge­benen Standard beant­worten. Darunter Folgende:

    • Warum soll es das Unternehmen geben?
    • Wie funk­tio­niert das Geschäftsmodell?
    • Wie sehen Marketing- und Vertriebsstrategie aus?
    • Gibt es eine aus­rei­chende Finanzplanung?
    • Wie ist der Wettbewerb auf­ge­stellt?

DIN SPEC 91354 als Entscheidungshilfe – aber nicht für Gründer

Doch der Wunsch nach Standardisierung wird in der Gründer-Szene bisher als kon­tra­pro­duktiv erachtet. Ohnehin stellen sich Jungunternehmer indi­vi­du­ellen Herausforderungen, die sich unmög­lich ver­ein­heit­li­chen lassen. Eine Zertifizierung belaste zusätz­lich die kaum vor­han­denen zeit­li­chen sowie finan­zi­ellen Ressourcen der Gründer.

Das Konsortium argu­men­tiert, dass der Leitfaden viel­mehr Entscheidungshilfe für Investoren, Banken oder Gremien dar­stelle, um über die Vergabe staat­li­cher Fördermittel zu bestimmen. Eine Zertifizierung ist für Gründer dem­nach nicht ver­pflich­tend. Bleibt die Frage: Welche Rolle spielt dann der Businessplan?

Doch keine Sorge, nach wie vor erfolgt die Beurteilung von Projekten auf Grundlage des gewöhn­li­chen Geschäftsplans. Unsere Berater unter­stützen Sie bei der Erstellung Ihres pro­fes­sio­nellen Businessplans. Nehmen Sie jetzt an unserem indi­vi­du­ellen Gründer-Coaching „Businessplan erstellen“ teil.