Gründungstief mit posi­tiver Nebenwirkung

Tafelschrift: Gründungstief mit positiver Nebenwirkung
Das Gründungstief bringt auch Gutes für die Startup-Szene mit sich

Der KfW-Gründungsmonitor 2017 bestä­tigt: Die hohe Zahl der Beschäftigten schlägt sich in sin­kenden Gründerzahlen nieder. So wurde im ver­gan­genen Jahr ein neues Gründungstief in Deutschland ver­zeichnet. Doch die Entwicklung birgt auch etwas Positives für die Startup-Szene.

Existenzgründungen 2016 rück­läufig

Während im Vorjahr noch 763.000 Gründungen regis­triert wurden, waren es 2016 nur noch 672.000. Das sind 91.000 Startups weniger. Damit fiel die Gründerquote ins­ge­samt von 1,5 auf 1,3 Prozent. Sowohl Gründungen im Vollerwerb (minus 14 Prozent) als auch im Nebenerwerb (minus 12 Prozent) sind von den rück­läu­figen Zahlen betroffen. Einen Grund hierfür sehen die Experten in der aktuell hohen Beschäftigungslage und guten Stimmung am Arbeitsmarkt. Je mehr Jobangebote es gibt, desto weniger Existenzgründungen finden statt. Dies ist ein bestän­diger Zyklus. Doch Experten sehen darin durchaus auch einen Gewinn für die Startup-Szene.

Dominanz hoch­wer­tiger Gründungen

Aufgrund des hohen Beschäftigungsgrades ent­fallen die soge­nannten Notgründungen. Denn häufig ist der Weg in die Selbstständigkeit für Arbeitssuchende eine attrak­tive Alternative. Im Allgemeinen gilt, dass soge­nannte Chancengründer gegen­über den Notgründern jedoch besser am Markt bestehen, da hier ein beson­derer volks­wirt­schaft­li­cher Beitrag zu erwarten ist. Dies liegt vor allem darin begründet, dass Chancengründer in der Regel mehr Zeit haben, ihr beruf­li­ches Vorhaben vor­zu­be­reiten. Im lang­jäh­rigen Mittel nutzt die Hälfte der Chancengründer min­des­tens sechs Monate zum Planen Ihrer Geschäftsidee, Erstellen eines Businessplans, Aufbau von Netzwerken und Vorbereiten der Finanzierung. Bei den Notgründern ist dafür meist nur drei Monate lang Zeit.

Laut KfW-Gründungsmonitor 2017 star­teten im Jahr 2016 dem­nach nur noch 166.000 Menschen eine selbst­stän­dige Tätigkeit auf­grund man­gelnder Erwerbsalternativen. Im Jahr 2010 waren das noch dop­pelt so viele. Obwohl es in abso­luten Zahlen gemessen auch weniger Chancengründer gibt, war das Verhältnis zwi­schen den beiden Gründertypen noch nie so vor­teil­haft wie aktuell.

Chancengründer sorgen für wirt­schaft­li­chen Aufschwung

Derzeit domi­nieren Chancengründer die Startup-Szene, was dieser einen gewissen Aufschwung gibt. Denn Chancengründer eta­blieren meist Marktneuheiten, beschäf­tigen häu­figer Mitarbeiter und bestehen länger als ihre Kollegen, die aus Mangel an Alternativen gründen. Wohl auch weil letz­tere häu­figer dazu geneigt sind, in eine Angestelltenposition zu wech­seln, wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt. Kurzum: Chancengründer üben einen nach­hal­ti­geren Effekt auf die deut­sche Wirtschaft aus.

Doch auch unter den Notgründern befinden sich ambi­tio­nierte Unternehmer, die am Ball bleiben und ihr Startup auf Wachstum aus­richten. So unter­scheidet sich der Anteil der “Wachstumsgründer” unter den beiden Gruppen kaum: 18 Prozent der Chancengründer und 15 Prozent der Notgründer möchten ihr Unternehmen zukünftig weiter aus­bauen.


Wenn auch Sie sich mit dem Gedanken einer Existenzgründung tragen – egal aus wel­chen Umständen heraus – erhalten Sie wei­tere Informationen zu diesem Thema im Rahmen einer indi­vi­du­ellen Existenzgründungsberatung der EWU Dr. Wallberg & Partner GmbH.