Wussten Sie, dass für jede fünfte Existenzgründung in Deutschland eine Person mit Migrationshintergrund verantwortlich ist? Mit einem Anteil von etwa 20 % nehmen Migranten und Migrantinnen als Existenzgründer eine wichtige Rolle im Startup-Ökosystem ein. Damit bilden sie eine treibende Kraft wirtschaftlicher Innovation in Deutschland.
Bei sogenannten Migrant Founders handelt es sich um Eingewanderte der ersten sowie zweiten Generation. Zur Erklärung: Die erste Generation meint Migrantinnen und Migranten, die nicht in Deutschland geboren sind. Diese Gruppe umfasst etwa 57 %. Die zweite Generation setzt sich aus Migrantinnen und Migranten zusammen, die wiederum in Deutschland geboren sind. Dieser Anteil macht demzufolge 43 % aus.
Interessant ist, dass Deutschland eine große Anziehungskraft auf qualifizierte Köpfe ausübt. Doch warum ist das so? Der folgende Beitrag beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Migration und Innovation.
Bereits vor zehn Jahren existierten laut Mikrozensus bereits 680.000 migrantische Selbstständige in Deutschland. Dieser Trend hielt bislang an: Aktuelle Schätzungen belaufen sich auf rund 750.000 Selbstständige mit Migrationshintergrund.
Zum Vergleich:
Werden dabei, wie etwa bei der Bundesagentur für Arbeit, Spätaussiedler oder Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit berücksichtigt, dann gründen Migrierende hierzulande beinahe doppelt so häufig wie Deutsche ohne Migrationshintergrund. Doch warum ist das so?
„Existenzgründungen von Migrant*innen waren in der Vergangenheit oft Notgründungen, weil sie schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hatten und immer noch haben. Heute sind Existenzgründungen aber in der Regel Chancengründungen, überwiegend von Menschen mit einem akademischen Abschluss!”, betont Gonca Türkeli-Dehnert, die Geschäftsführerin der Deutschlandstiftung Integration.
In der Tat gründen in Deutschland zahlreiche Migranten und Migrantinnen, die auf eine Akademiker-Laufbahn zurückblicken. Aufgrund ihrer Mentalität tragen sie eine höhere Risikobereitschaft zur Gründung in sich und sehen dafür gerade in Deutschland günstige Voraussetzungen. Denn Deutschland weise eine gute Infrastruktur, ein verlässliches Rechtssystem und intakte Rahmenbedingungen für Existenzgründungen auf. Im besonderen Maße ziehen dabei Berlin und das Ruhrgebiet Gründungswillige aus dem Ausland an.
Während die Sprache nach wie vor die größte Hürde für Migranten bei der Existenzgründung darstellt, bildet sie zugleich die Grundlage für die Diversität im eigenen Startup.
Die Zahlen zeigen, dass Migration für Deutschland nicht nur eine Chance darstellt, strukturelle Probleme des Arbeitsmarktes zu bekämpfen. Vielmehr steht es als Motor für tech-orientiertes und international wettbewerbsfähiges Gründertum.
Alle im Beitrag erwähnten Daten beruhen auf dem Migrant Founders Monitor 2021. Die detaillierten Ergebnisse können Sie sich gern als Präsentation aufrufen.
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