Manche glauben, dass Selbstständige auch immer Gewerbetreibende sind. Das ist aber nicht der Fall, denn es gibt auch die so genannten freien Berufe wie Journalist, Autor oder Künstler. Für die Ausübung dieser Tätigkeiten als Selbstständiger brauchen Sie keinen Gewerbeschein. So oder so, mit oder ohne Gewerbe, ist der Prozess für die Existenzgründung aber ähnlich.
Auch wer selbstständig als Freiberufler arbeiten will muss sich folgende Fragen stellen: Welchen Service oder welches Produkt will ich meinen Kunden anbieten? Wer ist überhaupt meine potentielle Zielgruppe? Wie teuer soll es sein? In welchem Markt will ich tätig sein?
Allerdings ist der bürokratische Aufwand größer bei einem Gewerbe. Wenn man Selbstständig als Freiberufler ist reicht eine einfache Buchführung und eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung fürs Finanzamt.
Für ein Gewerbe stehen verschiedene Rechtsformen zur Verfügung, die ihre Vor- und Nachteile haben. Je nach Geschäftsidee ist da die eine oder andere besser geeignet, die generell beste gibt es nicht. Als Freiberufler sind bestimmte Konditionen bezüglich Berufszugang, Berufsausübung, Versicherungen und Altersvorsorge zu beachten, die sich je nach Beruf unterscheiden können.
In den vergangenen Jahren hat die Zahl derjenigen welche selbstständig als Freiberufler arbeiten deutlich zugenommen, auch weil viele Menschen hier bessere Chancen sehen im Vergleich zu einer Tätigkeit als Arbeitnehmer, da langfristige Festanstellungen in Vollzeitjobs tendenziell seltener werden. So gehen zum Beispiel immer mehr Zeitungen dazu über, die Arbeitsverträge ihrer Redakteure zu kündigen und sie zu freien journalistischen Mitarbeitern zu machen.
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Freiberufler um etwa 30 Prozent auf circa 1,3 Millionen Menschen gestiegen, wie das Institut für Freie Berufe (IFB) festgestellt hat. Die Gesamtzahl der Selbstständigen ist dagegen nach Angaben des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn im gleichen Zeitraum nur um etwa 25 Prozent gestiegen.
Vor allem Freiberufler, die Beratungsdienstleistungen anbieten können, werden immer stärker nachgefragt, was laut dem Institut für Freie Berufe ein weiterer Grund für den Anstieg der Zahlen ist. Diese Dienstleister werden öfter gebraucht in einer Zeit, die immer komplizierter und undurchschaubarer für viele Menschen wird, die dadurch Mühe haben, den Anforderungen allein gerecht zu werden. Charakteristisch ist deswegen für viele Freiberufler eine enge und vertrauensvolle Beziehung zu ihren Auftraggebern.
Weitere Informationen zur Existenzgründung im Einzelhandel, zu Fördermöglichkeiten und zur Erstellung eines Businessplans erhalten Sie im Rahmen eines Gründercoachings der EWU Dr. Wallberg & Partner GmbH.