Sie scheuen sich vor einer Gehaltsverhandlung mit Ihrem Chef, obwohl Sie davon überzeugt sind, dass Ihre Arbeit derzeit nicht gerecht entlohnt wird? Dann geht es Ihnen wie den meisten Arbeitnehmern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie souverän in die nächste Gehaltsverhandlung gehen – und ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen.
Es klingt trivial und ist doch so wichtig: Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch zu Ihrer Gehaltsverhandlung vor. Setzen Sie sich mit Ihren Erfolgen aus der Vergangenheit auseinander. Machen Sie sich bestenfalls Notizen, legen Sie sich eine Strategie zurecht. Sollte Ihre Arbeit in der Gehaltsverhandlung hinterfragt werden, belegen Sie Ihre persönliche Leistung mit konkreten Beispielen.
Überlegen Sie sich auch, wie hoch die Gehaltserhöhung ausfallen soll und achten Sie darauf, dass die Forderung realistisch bleibt.
Psychologen halten an der These fest, dass ein “krummer” Betrag die Erfolgschancen deutlich erhöht. Anstatt ein Brutto-Jahresgehalt von 59.000 Euro zu fordern, verlangen Sie lieber 58.850 Euro. Der Effekt ist aus dem Einzelhandel bekannt: 19,90 Euro klingt günstiger als 20,00 Euro – auch wenn die Differenz nur zehn Cent beträgt. Dieses Denkmuster überträgt sich hier auf die Gehaltsvorstellung: 58.850 Euro klingt deutlich weniger als 59.000 Euro – und auch hier ist Differenz eigentlich gar nicht so groß.
Ein unrunder Betrag verschafft Ihnen aber noch einen zweiten Vorteil in der Gehaltsverhandlung: Er wirkt nicht ausgedacht oder grob geschätzt, sondern nachhaltig ermittelt. Sie suggerieren Ihrem Chef damit, dass Sie sich intensiv mit Ihren Leistungen, deren Wert und dem allgemein üblichen Gehalt in Ihrer Branche auseinandergesetzt haben. Dies verschafft Ihnen eine ganz andere Gesprächsgrundlage. Sie verlassen die Rolle des Bittstellers, Sie verhandeln mit Ihrem Chef auf Augenhöhe. Er ist der Entscheider über Ihr Gehalt. Und Sie sind der Spezialist auf Ihrem Gebiet.
Eine gründliche Vorbereitung trägt bereits zu einer positiven Ausstrahlung bei. Diese ist bei einer Gehaltsverhandlung genauso wichtig wie die nötige Fachkompetenz auf Ihrem Gebiet. Achten Sie jedoch darauf, keine Schauspielerei zu betreiben. Natürlich: Wiederholende Blicke auf den Boden und ein verlegenes Lächeln zeugen von Unsicherheit und können sich negativ auf die Gehaltsverhandlung auswirken. Wenn Sie diese Unsicherheiten jedoch mit arrogantem Blick, starrer Gestik und Mimik sowie ruckartigen Bewegungen kaschieren wollen, ist Ihre Taktik schnell durchschaut.
Versuchen Sie lieber Sympathiepunkte zu sammeln, indem Sie sich trotz aller Souveränität Ihre Natürlichkeit bewahren. Suchen Sie regelmäßig Blickkontakt mit Ihrem Chef, ohne ihn anzustarren. Achten Sie auf ruhige und kontrollierte Gesten, eine aufrechte Haltung und nehmen Sie eine angemessene Distanz zu Ihrem Gegenüber ein: Etwa ein Meter Abstand zeugt davon, dass Sie die Nähe zu Ihrem Chef weder suchen, noch scheuen.
Zudem ist es wichtig, wie Sie Ihre Gehaltsvorstellung vortragen. Blaffen Sie Ihren Chef nicht an, auch wenn Sie gefrustet sind. Machen Sie klare, unmissverständliche Aussagen: “Ich halte ein Jahresbruttogehalt von 58.850 Euro für angemessen.” Begründen Sie Ihre Forderung sachlich: “Immerhin habe ich durch die Entwicklung einer neuen Preisstrategie im letzten Jahr den Umsatz um fünf Prozent steigern können und somit positiv zum Unternehmenserfolg beigetragen.”
Mit einer sachlichen und selbstbewusst vorgetragenen Argumentation machen Sie es Ihrem Chef schwer, die Forderung nach einer Gehaltserhöhung abzulehnen. Weitere Hinweise und wichtige Informationen zum Thema souveräne Gesprächsführung erhalten Sie in dem Coaching zur Verbesserung Ihrer Selbstvermarktung.