Weltweite Studie belegt: Die Deutschen brau­chen mehr Gründermut

Die Deutschen brauchen mehr Gründermut
In Deutschland wird zögerlich gegründet

Im November 2016 erschien der neue Amway Global Entrepreneurship Report 2016. Weltweit wurden 50.000 Menschen in 45 ver­schie­denen Ländern zum Thema Existenzgründung befragt. Ergebnis: Die Deutschen sind recht zurück­hal­tend was Gründungen betrifft.

Gründer Status quo in Deutschland

Während 39 Prozent der welt­weit befragten Teilnehmer denken, dass die Anzahl der Gründer in Zukunft zunehmen wird, sind die Deutschen hier pes­si­mis­ti­scher. Nur 31 Prozent gaben an, dass sie glauben, dass die Zahl der Selbstständigen künftig steigen wird.

Und tat­säch­lich: Seit der Industrialisierung nimmt die Zahl der Gründungen in Deutschland stetig ab. Noch deut­li­cher zeigt sich die Zurückhaltung im Gründertum bei den deut­schen Frauen: Nur 27 Prozent von ihnen streben eine Selbstständigkeit über­haupt an. Im Vorjahr waren es sogar nur 21 Prozent.

Inspiration durch Erfolgsgeschichten

Würden erfolg­reiche Gründergeschichten häu­figer eine große mediale Aufmerksamkeit erfahren, würde vielen poten­zi­ellen Gründern die Sorge genommen, ist sich Julia Lutter-Müller, Leiterin der Studie bei Amway, sicher. Viele würden sich zu wenig zutrauen. Nur etwa 26 Prozent der Frauen und 38 Prozent der Männer gaben an, von ihren Fähigkeiten über­zeugt zu sein. Das sei schade, meint Lutter-Müller, denn gerade “viele Frauen haben exzel­lente Ideen und Fähigkeiten”.

Immerhin würden sich 43 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen nicht von Einwänden aus dem Familien- oder Freundeskreis von einer Existenzgründung abbringen lassen, wenn sie sich einmal dazu ent­schlossen haben.

Ist zöger­li­ches Gründen typisch deutsch?

Gemäß der Studie sind nur 63 Prozent der Deutschen positiv gegen­über einer Existenzgründung ein­ge­stellt. Damit liegen sie unter dem euro­päi­schen Durchschnitt von 74 Prozent und dem inter­na­tio­nalen Gesamtdurchschnitt von 77 Prozent. Einen Grund hierfür sieht Professor Isabell M. Welpe, wis­sen­schaft­liche Leiterin der inter­na­tio­nalen Studie, in dem typisch deut­schen Bestreben nach Sicherheit statt Risiko. “Laut einer aktu­ellen Befragung unter Studierenden ist die am stärksten prä­fe­rierte Beschäftigungsart nach dem Studium eine Karriere als Beamter.”

Immerhin: Ganz so trist sind die Aussichten aller­dings doch nicht für die deut­sche Gründerlandschaft. So gaben 51 Prozent der Befragten an, dass sie gern ihr eigener Chef wären. Weitere 44 Prozent sehen in der Selbständigkeit einen Weg zur Selbstverwirklichung. Und für 37 Prozent ist die Selbstständigkeit eine Möglichkeit zu einem Zuverdienst.

Weitere Studienergebnisse finden Sie hier.


Weitere Informationen zum Thema Existenzgründung erhalten Sie im Rahmen eines Gründercoachings der EWU Dr. Wallberg & Partner GmbH.