Umstrukturierungen, fehlende Anerkennung, schlechtes Betriebsklima – die Gründe für einen Job-Wechsel sind vielfältig. Oft gehen Unzufriedenheiten einher, die den Wunsch nach einer neuen beruflichen Herausforderung wecken. Die Frage ist jedoch: Wie viele Berufswechsel verträgt ein Lebenslauf überhaupt?
Job-Hopping nennt sich das Phänomen, das zum zwei- oder dreiseitigen Lebenslauf führen kann. Zu beobachten ist das übermäßige Wechseln des Jobs in nahezu allen industrialisierten Ländern. Doch gern gesehen ist es deshalb noch lange nicht. Es mindert Ihre Chancen auf dem Karriere-Markt.
Bewerber, die überdurchschnittlich viele Berufsstationen aufweisen, laufen Gefahr, den Eindruck zu hinterlassen, sie seien entweder nicht fachkundig genug oder aber selbst schwer zufriedenzustellen. Oftmals tragen befristete Arbeitsverträge die Schuld an der unfreiwilligen Sammlung von Arbeitsstellen. Insbesondere Berufseinsteiger sind davon betroffen. Nicht umsonst hat sich in der Medienlandschaft der Begriff Generation Praktikum etabliert.
Die Krux bei einer Bewerbung, der häufige Job-Wechsel vorausgegangen sind, liegt darin, die Stationen nachvollziehbar zu erläutern. Belegen Sie Ihr Bestreben daher mit Arbeitszeugnissen, die Ihre fachliche als auch soziale Kompetenz bestätigen. Was Sie nicht tun sollten: Berufliche Stationen aus dem Lebenslauf streichen. Kommt diese Verschleierungstaktik doch ans Licht, darf Ihr Arbeitgeber Sie fristlos kündigen. Sie wurden dann unter Vortäuschung falscher Tatsachen eingestellt. Das führt nur zu einem weiteren Job-Wechsel in Ihrem Lebenslauf.
Experten raten dazu, einen Job-Wechsel ab drei Jahren Anstellung in Betracht zu ziehen. Denn drei Jahre fassen den Zeitraum, in dem Arbeitnehmer für gewöhnlich Ihre Bestleistung geben. Das erste Jahr in einer neuen Anstellung dient der Eingewöhnung. Haben Sie sich in Ihre berufliche Heimat eingelebt, werden Sie zunehmen Stabilität finden. Diese Phase animiert zur Bestleistung und tritt in der Regel im zweiten und dritten Berufsjahr auf. Doch ein Höhepunkt bleibt bekanntermaßen nicht ohne Nachwehen. Es folgt: das retardierende Moment – der Wendepunkt des Dramas. Dass Leistung auch wieder nachlässt, ist keine ungewöhnliche Berufsentwicklung.
Finanzielle Sicherheit und behagliche Routine sind oft Anlass genug, den Fluchtgefühlen zu widerstehen. Auch wenn sich der Impuls zunächst eingestellt hat, gibt es einen Zeitpunkt im Berufsleben, an dem sich ein Job-Wechsel sogar empfiehlt.
Die gleichen Expertenstimmen halten gegen eine lebenslängliche Karriere im selben Beruf: Nach fünf bis sieben Jahren wird es Zeit, die Arbeitsstelle – bestenfalls den Arbeitgeber – zu wechseln. Denn auch Unternehmen entwickeln sich weiter. Sie verlagern zum Teil ihre Schwerpunkte, verfolgen neue Strategien. Beim eigenen Arbeitgeber führt dies oft zu Unmut, wohingegen sich Entwicklungschancen bei einem möglichen neuen Arbeitgeber ergeben.
Job-Wechsel sind folglich per se nichts Schlechtes. Im Gegenteil: Ihr Lebenslauf wird durch Job-Wechsel aufgewertet, sofern Ihre beruflichen Stationen einen roten Faden aufweisen. Bestenfalls haben Sie die Probezeit von sechs Monaten überstanden. Wichtig ist, dass Sie Ihren Job-Wechsel plausibel begründen können – schriftlich sowie mündlich.
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