Kommt ein Kind auf die Welt, verändert es in der Regel vieles im Leben der frischgebackenen Eltern. Manchmal sogar die Sicht auf den eigenen Job: Denn Prioritäten verschieben sich von ganz allein, so dass der Berufseinstieg nach der Elternzeit mit unvorhergesehenen Hürden verbunden sein kann.
Wir beleuchten verschiedene Szenarien, die Ihnen beim Wiedereinstieg in das Berufsleben begegnen können. Dazu geben wir Ihnen Impulse mit auf den Weg, wie der Karrierestart nach der Elternzeit dennoch gelingt.
Was gedenken Sie zu tun, wenn Sie bemerken, dass Ihre Arbeit Sie nicht mehr erfüllt? Auch wenn Sie im ersten Moment an Kündigung denken, so werden Sie auch ein Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit verspüren. Der Berufseinstieg nach der Elternzeit ist oftmals mit neuen Erwartungen verbunden. Die Gründe dafür können unterschiedlicher Natur sein.
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Während der geburtsbedingten Auszeit vom Erwerbsalltag haben Mütter bei den morgendlichen, nachmittäglichen und auch abendlichen Spazierfahrten mit dem Kinderwagen ausreichend Zeit, ihre Gedanken kreisen zu lassen – auch um sich selbst. Daher geht die Elternzeit oft mit Selbstreflexion einher.
Plötzlich ein Elternteil zu sein, heißt schließlich auch, dazuzulernen. Mitunter bilden sich noch vor dem Berufseinstieg nach der Elternzeit neue Fähigkeiten. Diese können sich bisweilen auf die eigene Persönlichkeit auswirken. Was das wiederum für die Wiederaufnahme der Arbeit bedeutet? Bei einigen Eltern stellt sich bereits ein zusätzlicher Homeoffice-Tag in der Woche als Gewinn dar. Bei anderen Eltern manifestiert sich der Wunsch nach Selbstständigkeit, um Beruf und Familie künftig autonom vereinen zu können.
So kommt es, dass die bisherigen Arbeitsbedingungen mit der neuen Lebenssituation nach der Babypause konkurrieren. Eine Vollzeitstelle bei unflexiblen Arbeitszeiten auszuführen, stellt ohne eine zusätzliche Kinderbetreuung über die Unterstützung staatlicher Einrichtungen hinaus für viele Elternteile eine nahezu unmögliche Aufgabe dar. Daher üben Mütter überproportional häufig eine Arbeit in Teilzeit aus.
Natürlich gibt es Unternehmen, die diese Diskrepanz erkannt haben. Um herausragende Fach- und Führungskräfte – insbesondere weibliche – an den Betrieb zu binden, setzen sie auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen. Ob Gleitzeit oder zusätzliche Urlaubstage, wer will, findet Mittel und Wege für ein familienorientiertes Arbeitsklima.
Auch der Arbeitgeber kann Hindernisse errichten, mit denen Mütter und Väter vor dem Antritt Ihrer Elternzeit nicht gerechnet haben. Sie dürfen nicht vergessen: Auch Unternehmen entwickeln sich weiter. Daraus kann Betrieben kein Vorwurf gemacht werden, denn Stillstand bedeutet bekanntlich Rückschritt. Doch eine Weiterentwicklung kann Veränderungen hervorrufen, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber nicht auf Dauer zusammenführen. Mögliche Szenarien sind, dass Positionen aufgrund von Umstrukturierungen entfallen. Oder aber sie werden ohne Befristung, die der Elternzeit gleicht, nachbesetzt.
Große Sorgen müssen Sie sich aber keine machen: Generell besteht nach der Elternzeit ein Recht auf Weiterbeschäftigung. Ihre arbeitsvertraglichen Pflichten haben während Ihrer Auszeit vom Job sozusagen nur geruht.
Trotz bestehendem Recht auf eine Weiterbeschäftigung kann Ihnen nicht garantiert werden, dass Sie Ihre alte Position zurückerlangen werden. Ihr Arbeitgeber kann Ihnen auf Grundlage des Direktions- und Weisungsrechts eine gleichwertige Position zum Berufseinstieg nach Ihrer Elternzeit anbieten. Jene Tätigkeit muss jedoch im Wesentlichen den im Arbeitsvertrag definierten Aufgaben entsprechen. Auch die dafür vorgesehene Qualifikation, Bezahlung und Arbeitszeit sind gemäß den vorherigen Konditionen zu erfüllen.
Wünschen Sie sich nach Ihrer Elternzeit eine Arbeitszeitanpassung, um den Berufseinstieg mit Ihren nun vorherrschenden familiären Verpflichtungen besser organisieren zu können? Anspruch auf Teilzeit haben beschäftigte Eltern dann, wenn das Arbeitsverhältnis länger als sechs Monate besteht, das Unternehmen über 15 Angestellte verfügt und es für den Arbeitgeber keinen betrieblichen Grund gibt, die Reduzierung der Arbeitszeit abzulehnen. Um diesen Denkanstoß zu komplettieren: Bedenken Sie stets, dass eine Teilzeit-Lösung auch immer Auswirkung auf Ihre Rente nach sich zieht.
Grundsätzlich sollte dem Arbeitgeber an einer zufriedenstellenden Lösung für betroffene Mitarbeitende gelegen sein. Denn glückliche Beschäftigte erzielen bessere Leistungen.
Wägen Sie mit ausreichend Vorlaufzeit vor dem Ende Ihrer Elternzeit ab, ob Sie den Wiedereinstieg in Ihren alten Beruf wagen. Sofern Sie sich für eine neue Stelle in einem anderen Unternehmen entscheiden, reichen Sie Ihre Kündigung beim aktuellen Arbeitgeber rechtzeitig ein. Nicht zu spät, aber auch nicht zu früh. Denn beenden Sie Ihr aktuelles Arbeitsverhältnis, beenden Sie zugleich auch Ihre Elternzeit.
Wie auch immer Sie sich entscheiden: Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber vor Ablauf der Elternzeit. So können Sie im vertrauten Rahmen besprechen, wie sich der Berufseinstieg nach Ihrer Elternzeit gestalten wird und welche Optionen das Unternehmen für Sie bereit hält. Schließlich sollten sich Eltern beruflich verwirklichen können, bevor der Nachwuchs einen eigenen Haushalt gründet.
Ob nach der Elternzeit, einem Sabbatical oder einer längeren Arbeitslosigkeit, der Wiedereinstieg ins Berufsleben hält so manche Herausforderung bereit. Unsere zertifizierten Karrierecoaches stehen Ihnen als professionelle Hilfe für den Berufseinstieg mit Rat und Tat zur Seite.
Lassen Sie uns wissen, welche beruflichen Hürden Sie zu meistern haben, indem Sie uns unverbindlich kontaktieren. Mit Freude stellen wir Ihnen unser breites Coaching-Angebot vor.