Krisenmanagement: Problemsituationen im Unternehmen erkennen

Krisenmanagement im Unternehmen meistern
Krisenmanagement hilft Unternehmen, eine Existenzbedrohung zu erkennen, bevor sie von ihr erfasst wird.

Fehler gehören dazu – ins­be­son­dere für den Entwicklungsprozess von Unternehmen. Damit Fehler jedoch nicht zu einer Krise her­an­wachsen, braucht es ein im Unternehmen ver­an­kertes Krisenmanagement. Es dient als Präventionsmaßnahme. Einerseits um Krisen recht­zeitig zu erkennen, ande­rer­seits um Krisen erfolg­reich abzu­wenden.

Beim Krisenmanagement werden drei Arten unter­schieden, von denen Unternehmen betroffen sein können: die Strategiekrise, die Erfolgskrise und die Liquiditätskrise. Die beiden zuletzt genannten sind im Vergleich zur Strategiekrise leichter zu erkennen. Aufgrund betriebs­wirt­schaft­li­cher Auswertungen wird schneller sichtbar, dass gesteckte Gewinn- oder Umsatzziele nicht erreicht werden. Die Ergebnisse weisen auf eine Erfolgskrise hin, die eine Liquiditätskrise nach sich ziehen könnte. Möglich ist, dass eine Strategiekrise vor­aus­ge­gangen ist. Doch wie können Unternehmen diese dank Krisenmanagement erkennen?

Wie unter­scheiden sich Strategiekrise, Erfolgskrise und Liquiditätskrise von­ein­ander?

  • Die Strategiekrise bezieht sich auf eine unzu­rei­chende Marktausrichtung. Betroffene Unternehmen haben es in der Regel ver­säumt, adäquat auf Trends eines sich ändernden Zielgruppenverhaltens zu reagieren. 
  • Die Erfolgskrise zeigt sich durch das Verfehlen von Unternehmenszielen. Im Rahmen des Krisenmanagements sollten Betriebsabläufe auf Effizienz und Nutzen über­prüft werden. 
  • Die Liquiditätskrise ist die Folge einer im Unternehmen nicht beach­teten Strategie- und Erfolgskrise. Sie äußert sich durch Zahlungsunfähigkeit, die in einer Insolvenz mündet.

Frühwarnsignale defi­nieren und deuten

Das Krisenmanagement gibt Leitlinien vor, wie Unternehmen auf Krisen reagieren, um sie stra­te­gisch zu bekämpfen. Im Idealfall exis­tiert ein Krisenhandbuch, das ein­zelne Maßnahmen und Aktionen defi­niert. Zum Krisenmanagement gehört aber auch, Frühwarnsignale zu erkennen, um sich anbah­nende Krisen abzu­wehren, bevor sie über­haupt ihre Wirkung ent­falten. 

Strategiekrisen stellen dabei eine Besonderheit dar: Ihre Frühwarnsignale sind schwer zu erkennen, da nicht viele exis­tieren. Geplante Ziele wie Gewinn, Umsatz und Absatz zeigen keine Abweichungen auf. Auch sind keine Auswirkungen auf die Liquidität zu erkennen. Die Ursachen sind auf die Wettbewerbsfähigkeit am Markt zurück­zu­führen. Beispielsweise können Produkte und Dienstleistungen ver­altet sein. Erkennt ein betrof­fenes Unternehmen an dieser Stelle keinen Handlungsbedarf, steuert es auf eine Erfolgskrise zu.

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Ein Unternehmen ver­ur­sacht also eine Strategiekrise, indem es not­wen­dige Veränderungen nicht vor­nimmt, etwa Optimierungen an einen sich erwei­ternden Markt oder an ein neues Konsumverhalten der Kunden. Auslöser dafür können tech­no­lo­gi­sche Fortschritte, geän­derte Gesetzeslagen oder ablau­fende Patente sein. All diese Möglichkeiten müssen im Krisenmanagement für Unternehmen bedacht werden. 

Krisen erfassen und erfolg­reich managen

Unternehmen, die sich ein Bewusstsein für die Merkmale einer Strategiekrise schaffen, haben bereits den ersten Schritt für ein lösungs­ori­en­tiertes Krisenmanagement getan. Ein regel­mä­ßiges Controlling aller Geschäftsbereiche deckt erste Ungereimtheiten auf, die genauer unter­sucht werden sollten. Es gilt, die Auslöser wie Mitbewerber oder Konsumverhalten aus­findig zu machen, um im Rahmen des Krisenmanagements darauf reagieren zu können.

Krisen lassen sich eben­falls von äußeren Faktoren wie Pressestimmen und Kundenbewertungen ablesen. Auch können interne Mitarbeiterumfragen dazu bei­tragen, Warnsignale zu erfassen. Ein all­ge­meiner Krisenplan kann helfen, situa­ti­ons­be­dingt die rich­tigen Schritte ein­zu­leiten. Vordefinierte Maßnahmen helfen, zügig zu reagieren. Im Krisenmanagement kommt es auf ein kurz­fris­tiges Handeln an, um Unternehmen vor Krisen zu schützen.