Wie Onboarding die Fluktuation in Unternehmen ver­rin­gert

Ob analog oder digital, ein Einarbeitungsplan ist ein nützliches Tool für den Onboarding-Prozess.

Die Fluktuation vor dem ersten Arbeitstag ist noch immer beacht­lich: 28 % der Unternehmen erhalten Kündigungen von neuen Mitarbeitern, bevor diese ihre Stelle antreten. Das ergab die zweite Onboarding-Umfrage der Haufe Group, an der 354 HR-Verantwortliche im ver­gan­genen Jahr teil­ge­nommen haben. 60 % der Personaler sind laut Studie über­zeugt, dass der Onboarding-Prozess die Anfangsfluktuation ver­rin­gern würde.

Karriere.haus hat sich mit Verbesserungspotentialen aus­ein­an­der­ge­setzt, die Unternehmensintegration vor dem ersten Arbeitstag zu för­dern.

Was ist Onboarding?

Onboarding meint, neue Mitarbeiter „mit an Bord“ des Unternehmens zu nehmen. Dabei umfasst es die all­ge­meine Einführung in die Struktur der Firma, die soziale Integration in den Kollegenkreis, aber auch die fach­liche Einarbeitung.

Optimalerweise beginnt das Onboarding vor dem ersten Arbeitstag, näm­lich unmit­telbar nach dem Vertragsabschluss. Je besser die Vorbereitungen für Einführung, Einarbeitung und Integration erfolgen, desto schneller wird sich ein Mitarbeiter in seinem Arbeitsumfeld wohl­fühlen – und folg­lich die erhoffte Leistung erbringen, um die neue Position ent­spre­chend aus­zu­üben.

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Onboarding ist mehr als Büro-Führung

Begrüßung, Führung und Vorstellung machen noch keinen Onboarding-Prozess aus. Und doch endet er in vielen Unternehmen unmit­telbar nach der admi­nis­tra­tiven Einführung. Denn 90 % der HR-Verantwortlichen ver­fügen über keine finan­zi­ellen Mittel, um Onboarding-Maßnahmen über die Notwendigkeiten der Unternehmenseinführung hinaus zu opti­mieren.

Das Bewusstsein dafür, welche Wirkung Onboarding erzielen kann, besteht jedoch: 91 % der HR-Verantwortlichen sind davon über­zeugt, dass eine gelebte Willkommenskultur die soziale Integration stärke. Ähnlich viele erkennen dar­über hinaus eine posi­tive Auswirkung auf die fach­liche Eingliederung.

3 ein­fache Tipps zur Onboarding-Optimierung

Was noch immer unter­schätzt wird: Ausgereifte Onboarding-Maßnahmen moti­vieren neue Mitarbeiter. Schon kleine Handgriffe können dazu bei­tragen, die Fluktuation zu senken. Sie müssen nicht einmal viel kosten und können in den Arbeitsalltag inte­griert werden.

“Das Onboarding neuer Kolleginnen und Kollegen beginnt bei uns nicht erst mit dem ersten Arbeitstag. Jede Vertragsunterzeichnung ist für uns immer wieder etwas ganz Besonderes. Das soll auch der neue Kollege von Beginn an spüren. Kleine Gesten und eine herz­liche Kommunikation sind uns dabei sehr wichtig. Dazu gehört auch, noch vor dem ersten Arbeitstag über eine Willkommensmail ein­ge­laden zu werden, sich seine Hausschuhe für’s Büro online aus­zu­su­chen und schon die Mittagsessenswahl für die erste Woche zu treffen. So arbeitet es sich dann auch viel ent­spannter.” 
– Friederike Bräunlich, HR-Managerin bei F&P GmbH

‎▶ Beim Vorstellungsgespräch: Onboarding-Buddy vor­stellen

Schon wäh­rend des Vorstellungsgesprächs ist es ange­bracht, mehr über die Willkommenskultur des poten­zi­ellen Arbeitsgebers zu ver­raten. Rund ein Viertel aller Unternehmen stellt neuen Mitarbeitern einen Mentor oder aber soge­nannten Buddy zur Seite, der sich auf die fach­liche Einführung kon­zen­triert, dar­über hinaus aber auch als Ansprechpartner bei Fragen rund ums Unternehmen fun­giert. Best Practice: Den Onboarding-Buddy direkt vor­stellen.

“Eine Grußkarte noch vor dem ersten Arbeitstag signa­li­siert die Vorfreude der Mitarbeiter auf den neuen Teamkollegen. Später erleich­tert ein geschmückter Schreibtisch und ein gemein­sames Teamfrühstück den Start in den ersten Arbeitstag.”
– Friederike Bräunlich, HR-Managerin bei F&P GmbH

▶ Vor dem ersten Arbeitstag: Sich in Erinnerung rufen

Zwischen Vertragsunterzeichnung und dem ersten Arbeitstag eines neuen Mitarbeiters ver­gehen in der Regel meh­rere Wochen, nicht selten auch Monate. Um die Vorfreude auf die neue Stelle beim künf­tigen Kollegen zu stärken, kann sich der Arbeitgeber vor Vertragsbeginn mit einem per­sön­li­chen Gruß in Erinnerung rufen. Eine moti­vie­rende Geste kann sein, eine Postkarte aus dem Büro zu schi­cken, auf der das Team unter­schrieben hat. Als hilf­reich wird auch das Zusenden einer Check-Liste emp­funden, die zugleich die Werte des Unternehmens wider­spie­gelt: „Bitte mit­bringen: Mittagsbestellung, Kaffeetasse und gute Laune. Arbeitsmaterialien sind vor­handen.“

“Ein Buddy, bei uns auch Pate genannt, steht dem neuen Kollegen bei allen Fragen zur Seite, auch über das Onboardings hinaus!”
– Friederike Bräunlich, HR-Managerin bei F&P GmbH

▶ In der ersten Arbeitswoche: Onboarding-Challenge

Lediglich 6 % der Umfrage-Teilnehmer setzen bisher eine digi­tale Lösung zur Unterstützung des Onboarding-Prozesses ein. Ob spe­zi­elle Software oder indi­vi­du­elle Tabellen, die Digitalisierung des Onboardings schafft Transparenz für Arbeitnehmer und ‑geber. Sowohl ein ana­loger als auch ein online ver­füg­barer Einarbeitungsplan kann dar­über hinaus spie­le­risch ein­ge­setzt werden: Kleine Aufgabenpakete lassen sich als Onboarding-Challenge ver­pa­cken. Beispielsweise reprä­sen­tieren sie die fach­liche Entwicklung oder aber zahlen auf die Unternehmenskultur ein.

“Um ein naht­loses Onboarding zu garan­tieren, erhält jeder neue Mitarbeiter Onboarding-Tickets, die ihm bei der Orientierung im neuen Unternehmen helfen.”
– Friederike Bräunlich, HR-Managerin bei F&P GmbH

Coaching für Ihre Willkommenskultur

Unternehmen sollten darauf bedacht sein, künf­tigen Mitarbeitern Wertschätzung ent­ge­gen­zu­bringen und die beruf­liche Entscheidung zu bestä­tigen.

Bei Bedarf geben wir Nachhilfe: Nutzen Sie unser Angebot HR-Consulting zur Mitarbeiterbindung.