Sie möchten aus der Not eine Tugend machen und lieber selbstständig statt arbeitslos sein? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen Erwerbslosen. Die Selbstständigkeit kann durchaus ein Weg aus der Arbeitslosigkeit sein, allerdings ist es mit einer guten Idee allein nicht getan ist.
Die Deutschen setzen auf Sicherheit: Geregeltes Einkommen, bezahlter Urlaub, feste Arbeitszeiten. Mit dem Eindringen der Finanzkrise in den Arbeitsmarkt werden diese Sicherheiten jedoch zunehmend gefährdet. Bei einem Jobverlust keimt bei vielen Arbeitslosen der Gedanke auf, lieber selbstständig statt arbeitslos sein zu wollen.
Jochen Struck ist Leiter der Multiplikatoren-Abteilung der Förderbank KfW und bestätigt diesen Trend. In seinen Augen wird mit steigender Arbeitslosigkeit auch die Zahl der Existenzgründungen deutlich zunehmen. Eine negative Arbeitsmarktentwicklung motiviert Erwerbslose, sich selbstständig zu machen.
Meist üben Selbstständige die gleiche Tätigkeit aus, die sie zuvor als Arbeitnehmer verrichteten. Doch die Position als Existenzgründer bedarf neben den fachlichen noch weiterer Kenntnisse wie Verwaltung und Vertrieb. Nicht selten muss aufgrund der fehlenden Management-Erfahrung und Kontakte mit Rückschlägen gerechnet werden.
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Damit Sie mit Ihrer Selbstständigkeit Erfolg haben, ist eine gründliche Vorbereitung absolut notwendig. Analysieren Sie die Wettbewerbssituation und Ihre Konkurrenz. Idealerweise finden Sie ein Nischenprodukt, mit dem Sie sich von allen anderen abheben. Denken Sie zudem an Ihre potenziellen Kunden. Ein Perspektivenwechsel, in dem Sie Ihr Werk aus Sicht der Verbraucher betrachten, bringt Ihnen vielleicht neue Erkenntnisse für Verbesserungen. Scheuen Sie sich auch nicht davor, auf die Straße zu gehen und Passanten zu befragen. Nur wenn Sie Ihren Kunden den besonderen Mehrwert Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung aufzeigen, können Sie erfolgreich sein.
Auf Ihrem Weg in die Selbstständigkeit können Sie verschiedene Angebote vom Staat nutzen. So besteht die Möglichkeit, einen Gründerzuschuss zu beantragen, der Sie in einem Zeitraum von bis zu 15 Monaten finanziell unterstützt.
Weitere Fördermöglichkeiten sind das Einstiegsgeld für Arbeitslosengeld 2‑Empfänger sowie der sogenannte AVGS – der Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein, den die Agentur für Arbeit vergibt. Mit diesem Schein können Sie beispielsweise diverse Gründercoachings finanzieren – häufig sogar bis zu 100 Prozent.
Um Fördermittel oder gar Kredite von Banken zu erhalten, sollten Sie an einem Businessplan arbeiten. Dieser öffnet Ihnen allerdings erst dann Tür und Tore, wenn er nicht von im Netz umhergeisternden Vorlagen kopiert, sondern von Ihnen persönlich verfasst wurde. Es kommt darin weniger auf den absoluten stilistischen Feinschliff an, sondern viel mehr darauf, inwiefern Sie für Ihre Idee brennen und deren Finanzierung und Markteinführung, Chancen und Risiken durchdacht haben.
Wer sich vollkommen im Alleingang selbstständig machen möchte, stößt schnell an seine Grenzen. Daher sollten Sie klug agieren und rechtzeitig einen Fachmann zurate ziehen. Denn für nahezu jede Etappe im Gründungsprozess gibt es professionelle Beratungsangebote. Egal, ob Sie ganz am Anfang Ihrer Gründung stehen, die ersten Schritte bereits gegangen sind oder schon seit ein paar Monaten am Markt aktiv sind.
Besonders für den oben erwähnten Businessplan kann es sinnvoll sein, diesen gemeinsam mit einem Fachmann zu formulieren, um maximale Zuschuss- und Kreditvergabechancen herauszuholen.
Selbstständig statt arbeitslos – Karriere.Haus unterstützt Sie!
Wir bieten Ihnen verschiedene Beratungsformate mit zertifizierten Coaches vor und nach der Existenzgründung an. Das Beste daran: Gründerberatungen sind förderbar.