Studie bestä­tigt: Wir brau­chen mehr Gründerinnen!

Studie bestätigt: Wir brauchen mehr Gründerinnen
Noch immer wird die deutsche Startup-Szene von männlichen Gründern dominiert. Zeit für einen Aufruf: Gründerinnen, habt Mut!

Es ist eine trau­rige Wahrheit: Es gibt zu wenig Gründerinnen. Auch wenn wir uns einem Zeitalter der Gleichberechtigung befinden, hat diese noch nicht in allen Bereich Einzug gefunden. So zum Beispiel in der deut­schen, aber auch inter­na­tio­nalen Startup-Szene. Dabei braucht die Gründungslandschaft drin­gend mehr Unternehmen unter weib­li­cher Führung. Frauen in der Chefetage haben einen posi­tiven Einfluss auf Unternehmen.

Zahl der Gründerinnen: Mangelhaft!

Wie der Deutsche Startup Monitor her­aus­fand, lag der Anteil der Gründungen 2017, an denen min­des­tens eine Frau betei­ligt war, bei 14,6 Prozent. Auch wenn es sich hier um eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent han­delt, ist der weib­liche Anteil an den Unternehmensgründungen den­noch recht gering.

Hinzu kommt, dass Gründerinnen häufig deut­lich weniger Venture Capital erhalten als ihre männ­li­chen Mitstreiter. So erhielten Startups mit min­des­tens einer Gründerin im ersten Quartal 2018 rund 3,6 Milliarden US-Dollar in Form von Venture Capital. Das ist zwar eine Steigerung um 60 Prozent gegen­über dem Vorjahreszeitraum, macht aber den­noch nur neun Prozent des VC-Kapitals aus, das welt­weit in junge Unternehmen floss.

Warum gibt es so wenig Gründerinnen?

Die Frage nach den Gründen für die ver­hal­tene Präsenz von Gründerinnen in der Startup-Szene, deckt ver­schie­dene Ursachen auf. Zum einen kämpfen Gründerinnen mit anderen Herausforderungen als Männer. Zum anderen sind auch die Kapitalgeber häufig männ­lich. Das zeigt ein Blick auf die aktu­elle Midas-Liste des Forbes Magazines, in der von 100 Investoren neun weib­lich sind.

Nun liegt die Schlussfolgerung nah, dass sich männ­li­chen Kapitalgebern die weib­li­chen Gründungsideen und Geschäftsmodelle nicht richtig erschließen. Dies war tat­säch­lich bei den Gründerinnen Jennifer Hyman und Jennifer Fleiss der Fall: Sie stellen die Geschäftsidee ihres mitt­ler­weile 800-Millionen-Dollar Startups “Rent the Runway” einem über­wie­gend männ­li­chem Publikum vor. Diese bespra­chen sich zunächst mit ihren Ehefrauen, bevor sie inves­tierten. “Rent the Runway” ist ein Online-Service, der Designer-Kleidung zum Ausleihen anbietet.

Spezielle Netzwerke für Gründerinnen

Ein wei­terer Grund scheint die beschei­de­nere Selbstdarstellung von Frauen zu sein. Eine LinkedIn-Auswertung ergab, dass die Profile der männ­li­chen LinkedIn-Mitglieder über ein grö­ßeres Netzwerk und detail­lier­tere Angaben zu Berufserfahrung und Kenntnissen auf­weisen. Frauen sollten sich ähn­lich ver­halten und ihre Erfahrungen, Fähigkeiten und Stärken nicht uner­wähnt lassen.

Um sie dabei zu unter­stützen, gibt es zahl­reiche Netzwerke spe­ziell für Frauen wie Digital Media Women, Female Future Force, Fintech Ladies, Geekettes oder Global Digital Women. Außerdem wurden VC-Initiativen ins Leben gerufen, die sich explizit an Frauen und diverse Gründer richten, wie bei­spiels­weise Grace Accelerator, Backstage Capital, Female Founders Fund oder SoGal Ventures.

Gründerinnen müssen als Vorbild agieren

Egal ob männ­lich oder weib­lich: Wer gründet, braucht Mut und Visionen. Dabei können erfolg­reiche Startups als Vorbild dienen, bei­spiels­weise auf Messen, Konferenzen und sogar mit­hilfe soge­nannter “Fuckup Nights”. Hier erzählen Startups von ihrem stei­nigen Weg zum flo­rie­renden Business oder eben auch vom Scheitern und Wiederaufstehen.

Allerdings treten auch bei sol­chen Veranstaltungen über­wie­gend Gründer auf, mit denen sich dann männ­liche Gründungswillige häufig besser iden­ti­fi­zieren können als weib­liche. Daher sollten sich alle Gründerinnen ein Herz fassen und bei der nächsten Anfrage zu einem Expertenbeitrag, Interview oder Vortrag ja sagen. Um ihren weib­li­chen Kollegen Mut zu machen.

Warum wir mehr Gründerinnen brau­chen

Dass eine grö­ßere Zahl von Gründerinnen der all­ge­meinen Startup-Szene gut tun würde, haben Wissenschaftler der Universität Hohenheim bereits 2016 her­aus­ge­funden. Nach ihren Berechnungen könnten dann pro Jahr 60.000 zusätz­liche Unternehmen in Deutschland ent­stehen. Außerdem zeigte sich in ihren Untersuchungen, dass Gründerinnen über fünf Jahre zehn Prozent mehr Umsatz erwirt­schaf­teten als Gründer.

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