Lebenslauf schreiben: Anleitung für den Aufbau

Laptop mit Kaffee und Lebenslauf
Machen Sie sich einen Plan für das Schreiben Ihres Lebenslaufs. Wir geben Ihnen dafür die passende Anleitung.

Vollständige Bewerbungsunterlagen bestehen aus­nahmslos aus einem Bewerbungsschreiben, dem Lebenslauf und bei­gefügten Zeugnissen, Zertifikaten oder Qualifikationsnachweisen. Oftmals sehen sich Personalverantwortliche den Lebenslauf sogar vor dem Bewerbungsschreiben an. Die Vita muss daher nicht nur über­sicht­lich gestaltet sein, son­dern auch inhalt­lich über­zeugen. Dafür geben wir Ihnen eine detail­lierte Anleitung, wie Sie einen aus­sa­ge­kräf­tigen Lebenslauf schreiben.

Wozu braucht es einen Lebenslauf?

Im Rahmen einer Bewerbung dient der Lebenslauf dazu, eine Übersicht aller beruf­lich rele­vanten Positionen und Leistungen zu schaffen. Der Lebenslauf, auch Curriculum Vitae genannt oder als CV abge­kürzt, spie­gelt den Werdegang der bewer­benden Person wider.

Welche Arten von Lebensläufen gibt es?

Beim Schreiben des Lebenslaufs ist es wichtig, eine über­sicht­liche Form zu wahren. Daher hat sich der tabel­la­ri­sche Aufbau durch­ge­setzt. Neben dem tabel­la­ri­schen Lebenslauf können Bewerbende ebenso auf einen aus­führ­li­chen oder hand­schrift­li­chen Lebenslauf zurück­greifen. Letztere Varianten sind mitt­ler­weile jedoch über­holt. Wünschen sich Unternehmen den­noch einen aus­führ­li­chen oder hand­schrift­li­chen Lebenslauf, weisen sie in ihren Stellenausschreibungen daher gezielt darauf hin.

Alle drei Arten sind sich in ihrem Aufbau recht ähn­lich, immerhin stellen sie Ihren bis­he­rigen beruf­li­chen Werdegang dar. Während Sie beim Schreiben des tabel­la­ri­schen Lebenslaufs Stichpunkte ver­wenden dürfen, for­mu­lieren Sie beim aus­führ­li­chen Lebenslauf voll­stän­dige Sätze in Aufsatzform aus. Wird ein hand­schrift­li­cher Lebenslauf gewünscht, müssen Sie Ihre Vita tat­säch­lich per Hand nie­der­schreiben. Manche Unternehmen ver­langen danach, um ein gra­fo­lo­gi­sches Gutachten mit anschlie­ßender Persönlichkeitsanalyse zu erstellen.

Welches Design für den Lebenslauf wählen?

Das Design, das Sie für Ihren Lebenslauf wählen, steht in Abhängigkeit zur Branche, für die Sie sich bewerben möchten. Ein klas­si­sches bis kon­ser­va­tives Erscheinungsbild gilt nach wie vor als Standard in großen Konzernen oder Traditionsunternehmen. Setzen Sie unter anderem für das Bankwesen auf dezente Farben und eine gut les­bare bis gewöhn­liche Schriftart. Bewerben Sie sich bei einem Start-up, bei­spiels­weise im Tech- oder Kreativ-Bereich, dürfen Sie bei der Gestaltung gern kreativ werden. Insbesondere in der Agenturbranche ist es mehr und mehr ver­breitet, dass Bewerbende Ihren Lebenslauf online zur Verfügung stellen.

Achten Sie bei der Designwahl Ihres Lebenslaufs darauf, dass diese auch zu Ihnen per­sön­lich passt. Ebenfalls wichtig ist, dass Sie gewählte Schriften und Farben ebenso in Ihrem Bewerbungsschreiben ein­setzen. So ergibt Ihre Bewerbungsmappe ein homo­genes Bild, was wie­derum einen guten Eindruck ver­mit­telt.

Welcher Aufbau eignet sich beim Lebenslauf schreiben?

Ob Sie einen tabel­la­ri­schen oder aus­führ­li­chen Lebenslauf ver­fassen: Ziel beim Schreiben des Lebenslaufs ist es, dass Sie Ihre Berufserfahrung durch das Benennen bis­he­riger Positionen und Leistungen schil­dern. 

Schreiben Sie Ihren Lebenslauf, müssen Sie sich ent­scheiden, in wel­cher Reihenfolge Sie vor­gehen. Sie können Ihre Daten nach ame­ri­ka­ni­scher Art, begin­nend mit der aktu­ellen Position, oder aber chro­no­lo­gisch auf­listen. Für die aus den USA stam­mende Version spricht, dass Personaler direkt Ihre jet­zige Situation erfassen können. Bewerben Sie sich aus einer Anstellung heraus? Oder aber sind Sie arbeits­su­chend und dem­nach kurz­fristig ver­fügbar? Hauptsache ist aber, dass sie einen feh­ler­losen, kor­rekten und über­sicht­li­chen Lebenslauf schreiben.

Der Aufbau des Lebenslaufs

Das sind die wich­tigsten Bestandteile beim Schreiben des Lebenslaufs im Überblick:

Da der tabel­la­ri­sche Lebenslauf hier­zu­lande als aktuell gän­gige Form für Bewerbungen gilt, beziehen wir uns in den fol­genden Beispielen auf den stich­punkt­ar­tigen Aufbau. Eine Anrede, sub­jek­tive Bemerkungen und Grußfloskel zum Schluss gehören nicht in den Lebenslauf. Listen Sie Ihre Angaben statt­dessen tabel­la­risch in Stichpunkten auf. Fokussieren Sie sich auf die wich­tigsten Aussagen, denn viel Platz bleibt Ihnen nicht: Ihr Lebenslauf sollte nicht mehr als zwei DIN-A4-Seiten umfassen. 

Kontaktdaten

Zu Ihren per­sön­li­chen Daten, die in den Lebenslauf gehören, zählen: 

  • Vor- und Zuname,
  • Geburtstag und ‑Ort sowie
  • aktu­elle Anschrift samt Telefonnummer und Email-Adresse.

Ihren Familienstand zu erwähnen, ist nicht mehr erfor­der­lich. Wenn Sie einen typisch deut­schen Namen tragen, ist es auch nicht unbe­dingt nötig, Ihre Staatsangehörigkeit zu erwähnen. Auch die Nennung Ihrer Geschwister und Eltern sowie deren Berufe ist heut­zu­tage alles andere als üblich.

Berufserfahrung

Kernelement beim Schreiben Ihres Lebenslauf ist der Abschnitt Berufserfahrung, auch gern als beruf­li­cher Werdegang bezeichnet. Unter diesem Punkt listen Sie alle bisher gesam­melten prak­ti­schen Erfahrungen auf. Bewerben Sie sich für eine Management-Position und haben dem­entspre­chend zuvor andere Anstellungen durch­laufen, sind zurück­lie­gende Praktika weniger rele­vant. Anders bei Hochschulabsolventen: Auch neben­be­ruf­liche Tätigkeiten wäh­rend des Studiums können im Lebenslauf als Berufserfahrung ange­bracht werden. Vergessen Sie nicht, stets die Schwerpunkte Ihrer beruf­li­chen Tätigkeit her­aus­zu­stellen. Verwenden Sie maximal drei Stichpunkte wie in diesem Beispiel:

04/2018 – 07/2021 Vertriebsmitarbeiterin bei Musterfirma, Musterort

  • Steuerung der Vertriebsprozesse in der Region Thüringen
  • Mitgestaltung und Umsetzung der über­re­gio­nalen Vertriebsstrategie
  • Erschließung neuer Geschäftspotenziale durch selbst­stän­dige Marktbearbeitung

Als Alternative zu den Tätigkeitsschwerpunkten können Sie auch auf Ihre größten Erfolge ein­gehen, sofern Sie diese nach­voll­ziehbar beschreiben, bes­ten­falls sogar bezif­fern.

  • Berufliche Tätigkeiten: Geben Sie wie im Beispiel dar­ge­stellt im Lebenslauf den Titel der Position, das Unternehmen sowie den Ort unter Berücksichtigung der jewei­ligen Beschäftigungszeit an. Darunter listen Sie in Stichpunkten die wich­tigsten Tätigkeiten auf. 
  • Studentenjobs: Auch neben­be­ruf­liche Tätigkeiten sind Berufserfahrungen, die für Ihre Bewerbung durchaus rele­vant sein können. Schreiben Sie sie im Lebenslauf genauso nieder wie beruf­liche Tätigkeiten.
  • Praktika: Gleiches gilt für absol­vierte Praktika. Benennen Sie die Tätigkeit, das Unternehmen oder die Institution, den Ort und die Dauer des Praktikums. Handelt es sich dabei um ein Pflichtpraktikum wäh­rend des Studiums, können Sie jene Tätigkeit auch im Bereich Ausbildung auf­listen. Selbstverständlich nicht dop­pelt. 

Denken Sie daran, Ihren Bewerbungsunterlagen das aktu­ellste Arbeitszeugnis bei­zu­legen. So können sich Personalverantwortliche einen Eindruck über Ihre Arbeitsweise aus Sicht eines Dritten ver­schaffen. Im Arbeitszeugnis sind Ihre Tätigkeiten oft­mals eben­falls zusam­men­ge­fasst. Vermeiden Sie es daher, in Ihrem Lebenslauf die glei­chen Formulierungen zu ver­wenden.

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Schule, Ausbildung oder Studium

Häufig unter den Punkten Ausbildung, Bildungsweg oder schu­li­sche bzw. aka­de­mi­sche Laufbahn zusam­men­ge­fasst, listen Sie an dieser Stelle alle durch­lau­fenen Bildungsinstitute auf. Hierzu zählen Schule, Ausbildung oder Studium. Wenn Sie die anti-chronologische Auflistung wählen, beginnen Sie mit der aktu­ellsten Position. Bei der Zeitangabe ist es aus­rei­chend, Monat und Jahr zu nennen. Wie in diesem Beispiel: 

07/2020 – 07/2021 Redakteursausbildung (Volontariat) bei der Fuldaer Zeitung

  • Schulbildung: Wer schon Berufserfahrung hat, sollte die Grundschule nicht mehr angeben, denn das wirkt dann doch eher lächer­lich. Nennen Sie bei den anderen Schulen den Namen, den Ort und den erzielten Abschluss, natür­lich jeweils mit Zeitangabe.
  • Hochschulstudium: Beim Hochschulstudium müssen Sie neben Ihrer Universität Ihre Fächer, Abschlüsse und das Thema Ihrer Abschlussarbeit angeben. In Klammern können Sie dahinter auch die erhal­tene Note nennen.
  • Berufsausbildung: Notieren Sie den erzielten Ausbildungsabschluss, die Institution bzw. das aus­bil­dende Unternehmen und den dazu­ge­hö­rigen Ort.

Haben Sie in der Vergangenheit ein Studium oder eine Berufsausbildung abge­bro­chen, sollten Sie dies im Lebenslauf nicht uner­wähnt lassen. Es ent­steht sonst eine Lücke im Lebenslauf, die spä­tes­tens im Vorstellungsgespräch the­ma­ti­siert wird. Gehen Sie pro­aktiv mit dieser Situation um, schließ­lich ist ein Abbruch kein Knock-Out-Kriterium:

12/2020 – 03/2021 Ausbildung zum Musterberuf an der Musterschule in Musterort (nicht abge­schlossen)

Zusatzkenntnisse

Zusätzliche Kenntnisse sind wich­tige Qualifikationen für die ange­strebte Stelle und folgen inner­halb Ihres Lebenslaufs nach dem Punkt Ausbildung. Zusatzkenntnisse umfassen außer­schu­li­sche Weiterbildungen, Fremdsprachen, Computerkenntnisse und sons­tige Fähigkeiten, die für die Bewerbung rele­vant sein könnten. 

  • Zertifikate: Verfügen Sie bei­spiels­weise eine außer­schu­li­sche Zusatzqualifikation, die Sie gege­be­nen­falls durch das Ablegen einer Prüfung erzielt haben, weisen Sie an dieser Stelle darauf hin. Vergessen Sie nicht, Ihrer Bewerbungsmappe den ent­spre­chenden Nachweis bei­zu­legen. 
  • Fremdsprachen: Sprachkenntnisse können nicht immer ein­deutig belegt werden. Besitzen Sie ledig­lich Grundkenntnisse einer Sprache, sollten Sie diese gar nicht erst erwähnen. Unterscheiden Sie die fol­genden Abstufungen: Grundkenntnisse, gute Kenntnisse bzw. kon­ver­sa­ti­ons­si­cher, flie­ßend, ver­hand­lungs­si­cher, Muttersprache. 
  • sons­tige Kenntnisse: Ist der Besitz eines gül­tigen Führerscheins Voraussetzung für die ange­strebte Stelle, belegen Sie Ihre Fahrerlaubnis unter Angabe der Führerscheinklasse. Besitzen Sie einen Motorbootführerschein, ist das schön für Sie, aber unre­le­vant für Ihren Lebenslauf, wenn nicht danach gefragt wird.

Hobbys und Interessen

Interessen und frei­zeit­liche Aktivitäten müssen im Lebenslauf nicht erwähnt werden. Sie können dem Personaler aber ein umfas­sendes Bild von Ihnen und Ihrer Persönlichkeit geben. Hobbys, soziales oder poli­ti­sches Engagement und Sport kommen ans Ende des Lebenslaufs. 

Doch über­legen Sie genau, ob Sie Ihre Freizeitaktivitäten zum Gesprächsthema machen wollen. Es könnte durchaus ris­kant sein, Ihre Poker-Leidenschaft zu erwähnen, denn nicht jeder weiß, dass Poker eher ein Geschicklichkeitsspiel als ein reines Glücksspiel wie Roulette ist. Nehmen Sie daher Abstand von belang­losen Erwähnungen. Diese schaden ledig­lich der Qualität Ihres Lebenslaufs.

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Ort, Datum, Unterschrift

Das Thema Grußfloskel haben wir bereits abge­wählt. Dennoch gehört ans Ende Ihres Lebenslaufs die Angabe von Ort und Datum sowie Ihre Unterschrift in blauer Farbe.

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Im dazu­ge­hö­rigen Ratgeber finden Sie wei­tere Formulierungsbeispiele, die Ihnen helfen, einen umfas­senden Lebenslauf zu schreiben.

Beim Lebenslauf schreiben einen blei­benden Eindruck hin­ter­lassen

Umfragen zufolge, ver­schö­nert fast jeder dritte Bewerbende seinen Lebenslauf mit Lügen. Am häu­figsten geschum­melt wird bei den Qualifikationen, den Abschlüssen und dem letzten Arbeitsplatz. Letzteres ins­be­son­dere, um Lücken im Lebenslauf zu kaschieren. Doch ein gefälschter Lebenslauf kann schwer­wie­gende Folgen wie eine frist­lose Kündigung beim künf­tigen Arbeitgeber nach sich ziehen. Geben Sie nicht vor, was Sie nicht sind – damit machen Sie sich in der neuen Position nur unglück­lich. 

Übrigens: Fällt der Betrug auf, kann das für den Bewerbenden auch recht­liche Folgen haben. Urkundenfälschung wird in Deutschland mit bis zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe geahndet. An dieser Stelle appel­lieren wir an Ihre Ehrlichkeit. So aus­sichtslos manche Situationen erscheinen mögen, sie lassen sich stets erklären.

Lücken im Lebenslauf erläu­tern

Aufgrund der heu­tigen Arbeitsmarktkultur lassen sich Lücken im Lebenslauf nicht immer ver­meiden. Wichtig ist, dass Sie diese nicht unter den Tisch fallen lassen, son­dern im Bewerbungsschreiben kurz erläu­tern. Erklären Sie, was Sie in der Zeit zwi­schen zwei Berufen getan haben – zum Beispiel ein Sabbatical oder eine Weiterbildungen. Bleiben Sie bei der Wahrheit, denn nichts ist pein­li­cher, als wenn sich beim Vorstellungsgespräch her­aus­stellt, dass Sie bei den Angaben im Lebenslauf geschum­melt haben.

Häufige Jobwechsel plau­sibel dar­legen

Haben Sie in der Vergangenheit Ihren Job bereits häu­figer gewech­selt, könnten Sie nicht nur Platzprobleme beim Schreiben Ihres Lebenslaufs bekommen. Oftmals ent­steht durch einen häu­figen Job-Wechsel der fade Beigeschmack, dass Sie ent­weder nicht fach­kundig genug sind oder aber Durchhaltevermögen nicht zu Ihren Stärken zählt. Erläutern können Sie das Job-Hopping im Lebenslauf nicht, dafür können Sie in Ihrem Bewerbungsanschreiben näher dazu ein­gehen. 

Vermeiden Sie Wiederholungen

Das führt uns zum letzten wich­tigen Tipp: Geben Sie darauf Acht, dass Sie die Inhalte Ihres Lebenslaufs nicht nochmal in Ihrem Anschreiben wie­der­holen – sowie umge­kehrt. Der Platz in Bewerbungsunterlagen ist begrenzt, nutzen Sie ihn daher weise. 

Versuchen Sie auch, sowohl beim Schreiben des Lebenslaufs als auch des Anschreibens struk­tu­riert vor­zu­gehen. Untersuchungen haben ergeben, dass die wenigsten Personaler mehr als vier Minuten pro Bewerbung auf­wenden. Die wich­tigsten Informationen müssen daher leicht zugäng­lich sein, was die Notwendigkeit des tabel­la­ri­schen Lebenslaufs sogleich nochmal unter­streicht.

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