Psychologie: Tipps zum Verhalten im Vorstellungsgespräch

Verhalten im Vorstellungsgespräch: die perfekte Körpersprache beherrschen.
Damit man Ihnen Ihre Aufgeregtheit nicht ansieht: Diese Tipps stärken Ihr Verhalten im Vorstellungsgespräch.

Wenn Sie im Bewerbungsgespräch den Personaler für sich gewinnen wollen, kommt es neben Fachwissen und Fähigkeiten auch auf ein ange­mes­senes Verhalten im Vorstellungsgespräch an. Seien Sie selbst­be­wusst, aber höf­lich – und vor allem: Nutzen Sie ein paar Tricks aus der Psychologie, um bei Ihrem Gegenüber einen posi­tiven Eindruck zu hin­ter­lassen.

5 Tipps für Ihr Verhalten im Vorstellungsgespräch

Ein Vorstellungsgespräch gleicht einer Prüfungssituation. Es ist normal, wenn Sie Aufregung ver­spüren. Um sich den­noch selbst­si­cher zu prä­sen­tieren, nennen wir Ihnen fünf Verhaltenstipps im Vorstellungsgespräch. 

Tipp 1: Körpersprache ein­setzen

Noch bevor Sie eine Begrüßungsformel an Ihr Gegenüber richten können, hin­ter­lassen Sie bereits einen ersten Eindruck. Denn in der Regel werden Sie zuerst gesehen und erst danach gehört. Sie ver­lassen bei­spiels­weise den Fahrstuhl oder stehen mit dem Rücken zum Personaler, wäh­rend Ihnen die Sekretärin erklärt, noch einen Moment zu warten. Dies alles sind gän­gige Situationen und doch wissen nur die wenigsten, dass sie hier bereits in die Trickkiste greifen können.

Ihre Körpersprache gibt viel von Ihnen preis, daher sollten Sie schon vor der Begrüßung denken. Stehen Sie auf­recht und achten Sie auf Körperspannung – das strahlt Selbstbewusstsein aus. Sollten Sie sit­zend warten, stellen Sie beide Beine auf den Boden – das ver­mit­telt Ihnen und Ihrem Gegenüber Sicherheit und Stabilität.

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Allgemeine Grundregel für ein sou­ve­ränes Verhalten im Vorstellungsgespräch: Vermeiden Sie hek­ti­sche Gesten, son­dern bewegen Sich sich mit Bedacht. Spielen Sie nicht an Knöpfen, Ärmeln oder Haaren herum, das offen­bart dem Gegenüber nur Ihre Nervosität.

Tipp 2: Wachsam bleiben

Schalten Sie gedank­lich nicht ab, wäh­rend Sie auf den Personalreferenten warten. Lassen Sie Ihren Blick immer wieder durch den Raum schweifen, um recht­zeitig Personen wahr­zu­nehmen, die sich auf Sie zu bewegen. Nichts ist pein­li­cher, als beim Tippen einer Nachricht auf dem Smartphone oder beim Tagträumen vom Personaler über­rascht zu werden.

Steht die zustän­dige Person schließ­lich vor Ihnen, nehmen Sie direkten Augenkontakt auf. Damit begegnen Sie Ihrem Gegenüber auf Augenhöhe, was Ihr Selbstbewusstsein eben­falls unter­streicht.

Tipp 3: Die Kunst des Zögerns

Nun steigen wir in die höhere Kunst der Psychologie ein: Haben Sie den Augenkontakt zu Ihrem Gegenüber her­ge­stellt, zögern Sie kurz, bevor Sie eine Reaktion – bei­spiels­weise ein Lächeln – zeigen.

Die Methodik und der daraus resul­tie­rende Effekt sind leicht erklärt: Wenden Sie sich sofort, also vor Augenkontakt, mit einem Lächeln an Ihr Gegenüber, nimmt dieser Sie als einen all­ge­mein freund­li­chen Menschen wahr. Das ist per se nichts Schlechtes. Stellen Sie das Lächeln jedoch erst ein, nachdem Sie Ihr Gegenüber bewusst wahr­ge­nommen haben, ent­steht bei diesem der Eindruck, dass Sie spe­ziell ihn oder sie anlä­cheln. Er oder sie wird sich geschmei­chelt fühlen und gewiss ein Lächeln zurück­schenken. Kurzum: Das Eis ist gebro­chen.

Diesen Trick können Sie auch vorab üben. Stellen Sie sich mit dem Rücken zu einem Spiegel, dann drehen Sie sich um. Sobald Sie Augenkontakt mit Ihrem Spiegelbild auf­ge­nommen haben, schenken Sie sich ein Lächeln und stre­cken die Hand zur Begrüßung aus. Macht das auf Sie einen natür­li­chen, offenen Eindruck? Wenn nein, müssen Sie noch ein biss­chen üben. Wenn ja, haben Sie eine wich­tige Regel für das Verhalten im Vorstellungsgespräch bereits ver­in­ner­licht.

Tipp 4: Bitte lächeln!

Natürlich sollte es nicht nur bei einem Begrüßungslächeln bleiben. Nutzen Sie Ihr Lächeln auch in anderen Situationen, um die Spiegelneuronen Ihres Gegenübers zu akti­vieren: Lächeln Sie, wenn Sie sich für den ange­bo­tenen Kaffee bedanken. Lächeln Sie, wenn Sie Ihre Stärken benennen oder über erwäh­nens­werte Leistungen aus Ihrer bis­he­rigen Berufslaufbahn erzählen.

Das wird nicht nur Ihnen ein Gefühl der Entspanntheit ver­schaffen. Ihr Gegenüber wird dank der Spiegelneuronen Ihr Lächeln mit einem Lächeln beant­worten, sodass sich auch bei ihm oder ihr ein gewisses Wohlbefinden ein­stellt – und dadurch eine wun­der­bare Kennlernatmosphäre ent­steht.

Tipp 5: Das Resonanzphänomen

Schließlich noch ein ganz ent­schei­dender Tipp für das Verhalten im Vorstellungsgespräch: Imitieren Sie Ihr Gegenüber. Natürlich auf sub­tile Art und Weise, denn auch hier werden Spiegelneuronen aktiv. Wenn Sie etwa Gesagtes wie­der­holen, fühlt sich Ihr Gegenüber ver­standen. 

Ein Beispiel:

Personaler: „Ich ent­nehme Ihrem Lebenslauf, dass Sie zuletzt als Projektleiter an der Entwicklung einer neuen Software gear­beitet haben. Erzählen Sie mir ein biss­chen von Ihren Aufgaben in dieser Position.“
Imitierende Antwort von Ihnen: „Wie Sie bereits sagten, war die Software neu. Das heißt ich stand vor vielen Herausforderungen wie der Prüfung von Patentrechten.“

Sie können auch die Körpersprache Ihres Gegenübers imi­tieren, indem Sie bei­spiels­weise eben­falls die Beine über­schlagen. Achten Sie darauf, dass der Personaler die Imitation nicht wil­lent­lich bemerkt. Über das Unterbewusstsein wird jedoch sehr wohl regis­trieren, dass Sie eine ähn­liche Körperhaltung ein­nehmen, was Ihnen auto­ma­tisch gewisse Sympathiepunkte ein­bringen wird.

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