Was tun bei einer Auftragsflaute?

Was tue ich bei einer Auftragsflaute?
Gähnende Leere: Gegen eine Auftragsflaute lassen sich vorbeugende Maßnahmen treffen.

Existenzgründer müssen sich von Beginn an Ihrer Gründung viele Fragen stellen. Dabei ruft eine spe­zi­elle Frage ein beson­ders mul­miges Gefühl hervor: Was tue ich bei einer Auftragsflaute?

Wir raten Ihnen in erster Linie, ruhig zu bleiben. Zudem lassen sich durchaus einige vor­beu­gende Maßnahmen ergreifen.

Gegen die Auftragsflaute: Der kluge Gründer sorgt vor!

In einer Zeitspanne ohne Aufträge ist es beson­ders wichtig, nicht mehr Geld als nötig aus­zu­geben. Schauen Sie sich dazu Ihre monat­li­chen Ausgaben an: Können Sie Kosten senken oder Ausgaben ver­meiden? So sollten Sie bei­spiels­weise Neuanschaffungen nicht wäh­rend einer Auftragsflaute tätigen, da diese kurz­fristig ein großes Loch in Ihre Liquidität reißen können. Wenn mög­lich, unter­nehmen Sie weniger Dienstreisen und lagern Sie weniger Dienstleistungen aus, die Sie auch selbst erle­digen können. Aufgrund der Auftragsflaute öffnet sich Ihnen vor­aus­sicht­lich ein zusätz­li­ches Zeitfenster, das Ihnen erlaubt, die Aufgaben selbst in die Hand zu nehmen. Dazu zählen durchaus auch Tätigkeiten wie die Reinigung Ihrer Büroräume oder diverse Kurierdienste.

Der kluge Gründer kal­ku­liert in seiner Finanzplanung von vorn­herein Zeiten der Auftragsflaute ein. So wird dieser Faktor im Stundenlohn, der dem Kunden in Rechnung gestellt wird, oder in der Produktpreiskalkulation bereits mit ein­be­zogen. Zudem können Maßnahmen zur Kundenbindung einer Auftragsflaute ent­ge­gen­wirken. Wenn Sie Ihr Business im Handwerk gründen, denken Sie über Wartungsverträge nach. Diese greifen auch im IT-Business im Rahmen von Datenbankpflege, Sicherheitsupdates und der­glei­chen.

Zudem sollten Sie in Zeiten, in denen eine gute Auftragslage herrscht, Rücklagen bilden, die Ihren finan­zi­ellen Puffer für eine Auftragsflaute aus­bauen. Ergänzend küm­mern Sie sich um eine stete Kundenakquise, damit nach einem abge­schlos­senen Projekt bereits ein neuer Auftrag bear­beitet werden kann. Wenn Sie sich erst nach Abschluss einer Arbeit um die Akquise neuer Kunden küm­mern, poten­zieren Sie im Übrigen das Risiko einer Auftragsflaute.

So gelingt es: Die Zeit ohne Aufträge über­stehen

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Sparpläne lassen sich nicht immer Auftragsflauten ver­meiden. Sehen Sie es positiv: Neben einer nun ver­stärkt betrie­benen Kundenakquise können Sie sich auch jenen Themen widmen, die wäh­rend der Hochphasen liegen geblieben sind.

  • Angebote zur Weiterbildung: Studieren Sie Fachliteratur und Experten-Blogs. Lesen Sie Erfahrungsberichte anderer Unternehmer, um aus deren Fehlern oder von deren Know-how zu lernen. Besuchen Sie Fachveranstaltungen, Messen oder Workshops. Dort lassen sich neue Kontakte beson­ders gut knüpfen. Also Visitenkarten nicht ver­gessen!
  • Portfolio über­ar­beiten: Sind Ihre Angebote noch aktuell? Nutzen Sie die Dauer einer Auftragsflaute zur Optimierung Ihres Portfolios. Durch einen Ausbau Ihres Angebots erwei­tern Sie Ihre Zielgruppe und schaffen eine Grundlage für neue Aufträge.
  • Alte Kunden kon­tak­tieren: Gibt es in Ihrem Kundenkreis Kontakte, die sich für Ihre neue Produktpalette inter­es­sieren könnten? Dann kon­tak­tieren Sie sie! Bedanken Sie sich für die tolle Zusammenarbeit und erwähnen Sie nebenbei, dass Sie neue, attrak­tive Angebote ent­wi­ckelt haben. Ein netter Gruß ohne kon­kreten Anlass fällt auf und bleibt eher im Gedächtnis als ein Weihnachtsgruß unter vielen anderen.
  • Internet-Auftritt aktua­li­sieren: Ist Ihre Webseite noch auf dem neu­esten Stand? Eine Auftragsflaute ist eine wun­der­bare Gelegenheit, einen Relaunch zu voll­ziehen. Berichten Sie im Anschluss noch in den sozialen Medien von den Neuerungen auf Ihrer Webseite – auch so können Sie poten­zi­elle Neukunden erschließen.
  • Ordnung schaffen: Aufgeräumte Schreibtische und Büros helfen dabei, sich auf die Arbeit kon­zen­trieren zu können. Also nutzen Sie die Zeit zum Aufräumen und Ausmisten. Das macht den Kopf frei und bringt Sie viel­leicht sogar auf die eine oder andere Idee für Ihr Geschäft.
  • Freizeit aktiv nutzen: Gönnen Sie sich etwas Gutes. Lesen Sie ein Buch, erle­digen Sie Arbeiten im Garten, ver­bringen Sie Zeit mit der Familie. Das sorgt für den see­li­schen Ausgleich, den Sie auf keinen Fall ver­nach­läs­sigen sollten. So können Sie in Hochphasen wieder alles geben.

Mit einer Arbeitslosenversicherung gegen Auftragsflauten absi­chern

Ein zusätz­li­ches Gefühl der Sicherheit kann der Abschluss einer frei­wil­ligen Arbeitslosenversicherung ver­mit­teln. Inwiefern sich diese für Sie lohnt und unter wel­chen Bedingungen das Arbeitslosengeld aus­ge­zahlt wird, erfahren Sie in unserem Beitrag zur frei­wil­ligen Arbeitslosenversicherung für Selbstständige.

Arbeitslosenversicherung für Selbstständige – Alles Wichtige auf einen Blick

Wie Sie als Existenzgründer Auftragsflauten sinn­voll in den Finanzplan ein­kal­ku­lieren, erfahren Sie im Gründercoaching “Finanzplan erstellen” der EWU Dr. Wallberg & Partner GmbH.