Existenzgründer müssen sich von Beginn an Ihrer Gründung viele Fragen stellen. Dabei ruft eine spezielle Frage ein besonders mulmiges Gefühl hervor: Was tue ich bei einer Auftragsflaute?
Wir raten Ihnen in erster Linie, ruhig zu bleiben. Zudem lassen sich durchaus einige vorbeugende Maßnahmen ergreifen.
In einer Zeitspanne ohne Aufträge ist es besonders wichtig, nicht mehr Geld als nötig auszugeben. Schauen Sie sich dazu Ihre monatlichen Ausgaben an: Können Sie Kosten senken oder Ausgaben vermeiden? So sollten Sie beispielsweise Neuanschaffungen nicht während einer Auftragsflaute tätigen, da diese kurzfristig ein großes Loch in Ihre Liquidität reißen können. Wenn möglich, unternehmen Sie weniger Dienstreisen und lagern Sie weniger Dienstleistungen aus, die Sie auch selbst erledigen können. Aufgrund der Auftragsflaute öffnet sich Ihnen voraussichtlich ein zusätzliches Zeitfenster, das Ihnen erlaubt, die Aufgaben selbst in die Hand zu nehmen. Dazu zählen durchaus auch Tätigkeiten wie die Reinigung Ihrer Büroräume oder diverse Kurierdienste.
Der kluge Gründer kalkuliert in seiner Finanzplanung von vornherein Zeiten der Auftragsflaute ein. So wird dieser Faktor im Stundenlohn, der dem Kunden in Rechnung gestellt wird, oder in der Produktpreiskalkulation bereits mit einbezogen. Zudem können Maßnahmen zur Kundenbindung einer Auftragsflaute entgegenwirken. Wenn Sie Ihr Business im Handwerk gründen, denken Sie über Wartungsverträge nach. Diese greifen auch im IT-Business im Rahmen von Datenbankpflege, Sicherheitsupdates und dergleichen.
Zudem sollten Sie in Zeiten, in denen eine gute Auftragslage herrscht, Rücklagen bilden, die Ihren finanziellen Puffer für eine Auftragsflaute ausbauen. Ergänzend kümmern Sie sich um eine stete Kundenakquise, damit nach einem abgeschlossenen Projekt bereits ein neuer Auftrag bearbeitet werden kann. Wenn Sie sich erst nach Abschluss einer Arbeit um die Akquise neuer Kunden kümmern, potenzieren Sie im Übrigen das Risiko einer Auftragsflaute.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Sparpläne lassen sich nicht immer Auftragsflauten vermeiden. Sehen Sie es positiv: Neben einer nun verstärkt betriebenen Kundenakquise können Sie sich auch jenen Themen widmen, die während der Hochphasen liegen geblieben sind.
Ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit kann der Abschluss einer freiwilligen Arbeitslosenversicherung vermitteln. Inwiefern sich diese für Sie lohnt und unter welchen Bedingungen das Arbeitslosengeld ausgezahlt wird, erfahren Sie in unserem Beitrag zur freiwilligen Arbeitslosenversicherung für Selbstständige.
Arbeitslosenversicherung für Selbstständige – Alles Wichtige auf einen Blick
Wie Sie als Existenzgründer Auftragsflauten sinnvoll in den Finanzplan einkalkulieren, erfahren Sie im Gründercoaching “Finanzplan erstellen” der EWU Dr. Wallberg & Partner GmbH.